1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Athen wartet auf frisches Geld

7. Juli 2013

Es war ruhiger geworden um die Rettung Griechenlands. Doch seit der Regierungskrise um den geschlossenen Staatsrundfunk ERT steht Athen wieder im Fokus. Nun hat sich die Troika der Geldgeber wieder vor Ort aufgehalten.

https://p.dw.com/p/193SG
Symbolbild Griechenland-Rettung
Bild: AFP/Getty Images

"Wir haben bedeutende Fortschritte gemacht", erklärte der Chef der Griechenland-Mission beim Internationalen Währungsfonds (IWF), Poul Thomsen, nach einem Treffen mit dem griechischen Finanzminister Ioannis Stournaras. An dem Gespräch nahmen auch Kontrolleure der EU und der Europäischen Zentralbank (EZB) teil. Sie wollen am Montag am Treffen der Eurogruppe in Brüssel teilnehmen und Bericht erstatten.

Die Euro-Finanzminister werden dort über die Auszahlung von 8,1 Milliarden Euro an neuen Hilfskrediten an Griechenland sprechen. Finanzminister Stournaras äußerte sich vor Reportern zwar optimistisch, dass es am Montagabend eine Einigung in der Eurogruppe geben werde. Da der Prüfbericht der Geldgeber-Troika erst in letzter Minute vorliegen dürfte, rechnen Brüsseler Diplomaten nicht mit schnellen Beschlüssen. Möglich ist eine Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise bei einer Telefonkonferenz. Es wird auch für möglich gehalten, dass die Hilfen in mehreren Teilbeträgen ausgezahlt werden.

Nach griechischen Presseberichten soll das wichtigste Thema, die sogenannte "Mobilitätsreserve", abgehakt sein. Bis Ende September müssen demnach 12.500 Staatsbedienstete in andere Behörden versetzt werden, in denen es an Personal mangelt. Sollte kein Arbeitsplatz für sie gefunden werden, sollen sie gehen. Zu den Betroffenen zählen auch gut 3500 Kommunalpolizisten. Auch tausende Angestellte der Städte und Gemeinden sind betroffen. Hunderte Kommunalpolizisten hatten am Samstag in Athen gegen ihre Versetzung in die sogenannte "Mobilitätsreserve" protestiert.

Griechenland - Krise ohne Ende?

Die Eurogruppe wird am Montag auch über Zypern beraten, das ebenfalls am Tropf internationaler Geldgeber hängt. Dabei wird es insbesondere um die Lage des Finanzsektors gehen. Bei der radikalen Verkleinerung der aufgeblähten Bankenbranche werden auf der Insel auch Großanleger mit Vermögen über 100.000 Euro in die Pflicht genommen. In einem Brandbrief bat Präsident Nikos Anastasiades im Juni um weitere Hilfen für die größte Bank des Landes, die Bank of Cyprus. Doch Entscheidungen zu Zypern stehen bei dem Treffen in Brüssel nicht an.

ml/hf (dpa, afp)