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Diplomatenausflug zum Genfer See

2. März 2015

Der amerikanische Außenminister kommt ja viel herum. Und es gibt gewiss unschönere Konferenzorte als seinen Treffpunkt mit dem iranischen Amtskollegen. In Montreux am Genfer See sollen im Atomstreit neue Ideen kommen.

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Schweiz Atomgespräche USA - Iran in Montreux
Bild: picture-alliance/AP Photo/Keystone,Jean-Christophe Bott

Nur gewiefte Beobachter wissen, die wievielte Verhandlungsrunde im Atomstreit das nun ist. Immerhin, sie sprechen wieder miteinander. US-Außenminister John Kerry traf sich am Montagabend mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif in der schweizerischen Stadt. Über die Ergebnisse der mehrstündigen Runde gab es zunächst keine Informationen. US-Außenamtssprecherin Marie Harf bestätigte lediglich, dass die Verhandlungen an diesem Dienstag fortgesetzt werden.

5 plus 1 ergibt ???

Die sogenannte 5+1-Gruppe (das sind die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats plus Deutschland) haben noch bis Ende März Zeit für eine Einigung. Der Westen will verhindern, dass der Iran Atomwaffen bauen kann. Bei den Verhandlungen geht es um die Frage, wie viel Uran Teheran anreichern darf. Die Regierung in Teheran betont, es wolle keine Atomwaffen entwickeln.

Sarif hatte mit Blick auf die Verhandlungen in der Stadt am Genfer See von "gewissen Fortschritten" gesprochen. Deshalb sei das erneute Treffen innerhalb einer Woche angesetzt worden. Worum es sich genau bei diesen Fortschritten handelt, sagte Sarif nicht. Auch die US-Seite machte keine näheren Angaben. Aber in dem Hauptstreitpunkt, die Menge der iranischen Urananreicherung und dementsprechend die Anzahl der Zentrifugen, sollen neue Kompromisse gefunden worden sein, heißt es in Berichten aus Montreaux. Auch in der Frage der - für die iranische Wirtschaft enorm wichtigen - Aufhebung der Sanktionen soll es eine Annäherung gegeben haben.

Schweiz Atomgespräche USA - Iran in Montreux
Jetzt geht's los: Kerry (links) und Sarif zeigen vor den Fotografen in Montreux blendende LauneBild: Reuters/E. Vucci

Netanjahu will das nicht

Das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran wird auch eine gewichtige Rolle beim Auftritt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress spielen. Denn Netanjahu dürfte vor einem Abkommen des Westen mit dem Iran zu warnen. Die amerikanische UN-Botschafterin Samantha Power wies die Sorge der Israelis zurück im Vorfeld von Netanjahus Rede zurück. "Die Vereinigten Staaten werden es niemals zulassen, dass der Iran Atomwaffen erhält. Punkt."

ml/SC (dpa, afp)