Auch Djokovic im Halbfinale
6. September 2018Novak Djokovic (Artikelbild) hat es bei den US Open besser gemacht als Roger Federer und sich im Viertelfinale nicht von Außenseiter John Millman überraschen lassen. Der ehemalige Weltranglisten-Erste zog mit 6:3, 6:4, 6:4 gegen den Australier als letzter Tennisprofi in das Herren-Halbfinale ein. Auch der serbische Wimbledonsieger hatte wie der am Montag gescheiterte Mitfavorit Federer Probleme mit dem kampfstarken Millman, siegte um kurz vor Mitternacht am Mittwochabend (Ortszeit) aber nach 2:49 Stunden.
"Respekt vor John, er hat einen großen Kampf geliefert", sagte Djokovic, der sich mit vielen vergebenen Chancen das Leben auch selbst schwermachte. Zwar war es nicht mehr ganz so heiß, die hohe Luftfeuchtigkeit brachte Millman und Djokovic jedoch erneut enorm ins Schwitzen. "Er hatte Probleme, ich hatte Probleme. Ich habe einfach einen Weg gesucht, das Match zu gewinnen", erklärte der Favorit. Im Halbfinale am Freitag trifft der 31-Jährige auf den Japaner Kei Nishikori, der sich in einer Revanche für das Finale 2014 knapp gegen den damaligen Sieger Marin Cilic durchsetzte.
Novum in der Grand-Slam-Geschichte
Vier Stunden und acht Minuten hatte das zähe Ringen zwischen Nishikori und dem Kroaten gedauert. Beide Spieler zeigten während des Fünf-Satz-Krimis Stärken und Schwächen, immer wieder spielten den beiden Kontrahenten auch die Nerven einen Streich. So führte Nishikori im letzten Durchgang schon mit 4:1. Doch Cilic, der den Japaner im US Open-Finale von 2014 bezwungen hatte, kämpfte sich zurück. Letztlich unterliefen ihm im Matchverlauf aber zu viele Fehler. Nishikori war der Konstantere der beiden und gewann am Ende verdient mit 2:6, 6:4, 7:6 (7:5), 4:6, 6:4.
Er sorgt damit für ein Novum in der Geschichte der Grand-Slam-Turniere. Noch nie standen zwei Spieler aus Japan im Halbfinale. Denn zuvor war Naomi Osaka, Japans neuer Damen-Tennisstar, problemlos ins Halbfinale eingezogen. Für sie ist es eine Premiere bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Die 20-Jährige gewann 6:1, 6:1 gegen die Ukrainerin Lessia Zurenko. Osaka, die auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, erreichte als erste Japanerin seit Kimiko Date 1996 in Wimbledon ein Grand-Slam-Halbfinale.
Dort trifft die Weltranglisten-19. auf Madison Keys aus den USA. Die Vorjahresfinalistin besiegte die Spanierin Carla Suarez Navarro mit 6;4 und 6:3. Das andere Semifinale bestreiten die sechsmalige US-Open-Siegerin Serena Williams aus den USA und die Lettin Anastasija Sevastova.
Besser Tennis als Japanisch
Osaka hatte in ihrem nur 58 Minuten langen Viertelfinale kaum Probleme mit der Weltranglisten-36. Zurenko, die als erste Ukrainerin in ein Grand-Slam-Halbfinale vorstoßen wollte. Äußerlich wirkte die Siegerin viel gelassener als Zurenko. "Innerlich bin ich ausgeflippt, mein ganzer Körper hat gezittert. Deswegen bin ich glücklich, dass ich gewonnen habe", sagte Osaka, die im Alter von drei Jahren in die USA kam und in Florida lebt. Ihr Vater stammt aus Haiti, ihre Mutter aus Japan, wo Osaka geboren wurde. Fragen japanischer Journalisten versteht sie zwar, beantwortet sie aber lieber auf Englisch.
jk/gri (sid, dpa)