Auf zum Nürnberger Christkindlesmarkt!
Weihnachten klopft an die Tür und Deutschlands Weihnachtsmärkte öffnen. Rund 2500 gibt es, der wohl bekannteste ist der Christkindlesmarkt in Nürnberg. Er feiert die Adventszeit in Tradition und Besinnlichkeit.
Weltweit bekannt
Jedes Jahr zieht der Nürnberger Christkindlesmarkt über zwei Millionen Besucher aus aller Welt an. Der Markt wird am Freitag vor dem ersten Advent auf dem Nürnberger Hauptmarkt eröffnet, ein Besuch ist bis zum 24.12. möglich. Nürnberger Köstlichkeiten, Karussells, Glühwein: hier kommt jeder in Weihnachtsstimmung.
Romantische Altstadtkulisse
Der Christkindlesmarkt profitiert vom mittelalterlichen Charme der Altstadt mit der gotischen Frauenkirche als Wahrzeichen. 1628 wurde der Markt erstmals erwähnt, seine Wurzeln aber reichen vermutlich bis in die Lutherzeit zurück: im 16. Jahrhundert brachte in den protestantischen Gebieten nicht mehr der Heilige Nikolaus die Geschenke zu den Kindern, sondern das Christkind.
Das Christkind, ein Engel mit goldenem Haar
So wird der Markt auch feierlich vom Nürnberger Christkind eröffnet. Von der Empore der Frauenkirche spricht es den Prolog über den Marktplatz. Die Zeremonie gibt es seit 1933, eine Idee der Nationalsoziallisten. Das Christkind wird alle zwei Jahre neu gewählt. In diesem Jahr überschatteten rassistische Kommentare die Neuwahl, aufgrund der indischen Wurzeln der 17-jährigen Schülerin Benigna Muns.
Nürnberger Originale
Der Christkindelsmarkt erfreut sich vieler Nürnberger Originale. Ein Beispiel ist das "Nürnberger Zwetschgenmännla", eine Figur aus getrockneten Pflaumen. Sie wird unter anderem mit dem fränkischen Spruch verkauft: "Willsd an, der di ned ärchem ko, nou kaffsder hald an Zwedschgermoo" – "Willst Du einen, der Dich nicht ärgern kann, dann kauf Dir einen Zwetschgenmann".
Goldenes Wahrzeichen
Der Rauschgoldengel ist das Symbol des Nürnberger Christkindlesmarkt und als Baumschmuck sehr beliebt. Der Legende nach wurde er von einem Nürnberger Puppenmacher gestaltet. Als seine Tochter todkrank im Bett lag, hörte er den Flügelschlag eines Engels. Früher wurden die Rauschgoldengel noch aus geschlagenem Messing gefertigt, inzwischen sind sie aus Alufolie.
Nürnberger Klassiker
Deftig-herzhaft oder zucker-süß, der Markt ist ein Weihnachtsmenü für den Gaumen. Von Stand zu Stand kann man sich durch die Advent-Küche hindurch schlemmen. Angefangen mit der sieben bis neun Zentimeter langen Nürnberger Rostbratwurst, die als "Drei im Weggla" - drei im Brötschen - serviert wird und eine Spezialität ist.
Kulinarische Leckereien
Die Nürnberger Lebkuchen versüßen den Aufenthalt. Es gibt sie in groß, rund, eckig und als Figur, mit Mandeln, Schokolade und Honig . Diese schmackhaften Lebkuchen sind schon 600 Jahre alt, angeblich waren es Mönche, die die Honigkuchen als Erste der Region herstellten.
Romantische Kutschfahrt
Wer des Laufens müde wird, steigt einfach in die Postkutsche ein. Seit 1950 sind die Rundfahrten durch den 5.000 Quadratmeter großen Markt eine beliebte Attraktion. Die Kutsche ist ein Nachbau eines Modells von 1874. Die Fahrt versetzt seine Passagiere in eine nostalgische Vergangenheit, während sie an den bunten Buden vorbeifahren.
Weihnachtsglück für Groß und Klein
Hinter dem Hauptmarkt, auf dem Hans-Sachs-Platz, befindet sich die Weihnachtsstadt für die kleinen Marktbesucher. Hier werden Kerzen gezogen, Plätzchen gebacken und in einem Sternenhaus Geschichten vom Christkind vorgelesen. Natürlich drehen sich auch funkelnde Karussells auf dem Platz. Viermal die Woche spendiert das Christkind sogar allen eine gratis Fahrt.
Weihnachtliches Programm
Seit 1948 ist der Lichterzug ein besonderer Bestandteil der Vorweihnachtszeit in Nürnberg. Damals lag die Stadt vom Krieg in Trümmern. Seitdem werden die Straßen der Altstadt jedes Jahr um dieselbe Zeit von bunten Laternen erleuchtet. Am Ende des Zuges führen die Schüler des Nürnberger Lichterzuges das Krippenspiel an der Nürnberger Kaiserburg auf. Der Umzug findet am 12. Dezember statt.
Heiße Getränke mit hübschem Andenken
Auch auf diesem Christkindlesmarkt bekommt man früher oder späte kalte Füße. Doch da hilft eine Tasse vom heißen Apfel - oder Heidelbeerglühwein, den es hier überall zu kaufen gibt. Er wird in bunten Tassen serviert, die man sogar noch behalten darf. Ein hübsches Andenken an den Besuch des Nürnberger Christkindlesmarktes.