Aus für Freiheit und Abenteuer
13. Dezember 2012Die EU-Kommission hat sich nach Informationen der "Bild"-Zeitung auf die seit Monaten verzögerte Tabak-Richtlinie verständigt. Wie das Blatt berichtet, sieht der Kommissionsentwurf - wie seit längerem geplant - strengere Warnhinweise auf Zigarettenpackungen und das Verbot von Geschmackszusätzen in Zigaretten vor.
Aus für Menthol- und Slim-Zigaretten?
Den Informationen zufolge will die Kommission die umstrittene Richtlinie rasch förmlich beschließen. Danach müssen Warntexte wie "Rauchen tötet" und schockierende Fotos künftig 75 Prozent der Vorder- und Rückseite der Zigarettenpackung einnehmen. Neben der Steuerbanderole bleibe für den Markennamen nur noch 20 Prozent der Packung. Die EU-Kommission erhofft sich von derlei Vorschriften, dass die Packungen Raucher abschrecken und verhindern, dass junge Menschen überhaupt mit dem Qualmen anfangen.
Grundsätzlich verboten werden sollen Zusatzgeschmackstoffe und die Zugabe von Vitaminen, Koffein, Taurin oder Farbstoffen in Zigarettentabak. Das könnte das Aus für Menthol-Zigaretten bedeuten. Vorgeschrieben wird auch, dass der Durchmesser der Zigaretten nicht kleiner als 7,5 Milimeter sein darf. Die vor allem bei Frauen beliebten Slim-Zigaretten wären dann nicht mehr erlaubt.
Australische Packungen als Vorbild
Wer wissen will, wie künftig die Zigarettenpackungen in der EU in etwa aussehen könnten, sollte sich eine Schachtel in Australien kaufen. Denn dort dürfen Zigaretten seit dem 1. Dezember nur noch in neutralen olivgrünen Packungen mit Bildern schwer geschädigter Organe verkauft werden. Auf 75 Prozent der Packungen müssen die drastischen Bilder zu den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens aufgedruckt sein. Sie zeigen zum Beispiel lungenkrebskranke Menschen sowie Schäden an Zähnen und Füßen, die durch das Rauchen verursacht werden können. Nach Angaben der Regierung sterben in Australien jährlich 15.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.
sti/wa (dpa, rtr, afp)