DW-Ticker: Nachrichten aus dem Ausland
27. März 2019Ihre Zukunft ist besiegelt, ihr Brexit-Deal aber vielleicht noch zu retten. Deshalb greift Theresa May zum Äußersten: Ihren innerparteilichen Gegnern bietet die britische Premierministerin ihren Rückzug an, wenn damit ihr EU-Austrittsvertrag doch noch eine parlamentarische Mehrheit findet. Die dramatischen Ereignisse im Unterhaus verfolgen wir live.
Brexit: Alles auf Anfang
Im britischen Unterhaus wird über dem Brexit debattiert. Das wäre nicht zwingend eine Meldung wert, doch diesmal liegen die Dinge anders. Die Abgeordneten tun nämlich fast so, als hätte es die vergangenen zwei Jahre mit allen Verhandlungen und Planungen zum EU-Ausstieg gar nicht gegeben. Wohin das führt? Noch heute Abend werden wir es wissen. Vielleicht.
EU-Ratspräsident wirbt für längere Brexit-Verschiebung
Donald Tusk kann sich vorstellen, dass die Briten noch "zwei Jahre" länger in der EU bleiben - bis sie endlich wissen, was sie eigentlich wollen. In London kursieren Gerüchte, dass Premierministerin Theresa May ihre Kritiker mit ihrem Rücktritt ködern will, wenn diese vorher den Brexit-Deal der Regierung durchwinken.
Um Algeriens Staatschef wird es immer einsamer
Politiker und Militärs in Algerien haben Abdelaziz Bouteflika auch dann noch gestützt, als der greise Präsident kaum noch sprechen konnte. Der wachsende Unmut im Wahlvolk hat die Stimmung jedoch gedreht: Jetzt können sich auch alte Weggefährten des Staatschefs nicht schnell genug von ihm lossagen.
Erste Cholera-Fälle nach Zyklon "Idai"
Es war zu befürchten, nun ist es soweit: In den Katastrophengebieten von Mosambik gibt es die ersten Cholera-Fälle. Die schwere Durchfall-Erkankung kann sich rasch zur Epidemie auswachsen, denn sauberes Trinkwasser fehlt an allen Ecken und Enden. Insgesamt, so schätzen die Vereinten Nationen, sind drei Millionen Menschen in Not.
Migranten kapern Handelsschiff im Mittelmeer
Vor der libyschen Küste haben aus Seenot gerettete Migranten offenbar das Steuer eines Handelsschiffs übernommen. Die maltesische Armee ist in Bereitschaft. Italiens Innenminister Matteo Salvini spricht von "Piraten".
Iraker nach Bahn-Anschlägen festgenommen
Im Oktober und Dezember soll der 42-Jährige in Bayern und Berlin Anschläge auf Bahnstrecken verübt haben. Verletzt wurde dabei niemand, es blieb bei Sachschaden. Jetzt wurde der mutmaßliche IS-Sympathisant in Wien festgenommen.
Indien schießt Satelliten ab
Regierungschef Modi sieht Indien nach dem erfolgreichen Test-Abschuss eines Satelliten in der "Super-Liga" der Militärmächte. Bislang hätten nur die USA, Russland und China eine derartige Aktion beherrscht. Die Opposition kritisiert dagegen Modis TV-Auftritt als Wahlkampfstrategie - ab dem 11. April wird das indische Unterhaus neu gewählt.
Boeing 737 Max muss notlanden
Eine Boeing 737 MAX der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines hat aufgrund eines Triebwerkproblems im US-Bundesstaat Florida notlanden müssen. Das Flugzeug sei während eines Transitflugs nach Kalifornien umgekehrt und "sicher in Orlando gelandet", teilte die US-Luftfahrbehörde FAA mit. Die gesamte Flotte dieses Flugzeugtyps darf seit Mitte März wegen zweier tödlicher Flugzeugunglücke nicht mehr abheben. Die FAA erlaubt aber den Transfer von Flughafen zu Flughafen.
Wieder Raketen aus dem Gazastreifen
Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe: Nach neuen Angriffen militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf das israelische Grenzgebiet hat die israelische Luftwaffe erneut Ziele in dem Palästinensergebiet beschossen. Das israelische Militär teilte mit, es seien mehrere Einrichtungen der radikalislamischen Hamas getroffen worden, die im Gazastreifen regiert. Danach hätten in der israelische Küstenstadt Aschkelon Alarmsirenen geheult.
EU fährt Sophia-Mission vor Libyen zurück
Die EU will den in der Flüchtlingskrise begonnenen Marineeinsatz vor der libyschen Küste zunächst auf Eis legen. Weil sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein neues System zur Verteilung von aus Seenot geretteten Migranten einigen konnten, sollen die Aktivitäten von Schleusernetzwerken im Rahmen der Operation Sophia bis auf weiteres nur noch aus der Luft beobachtet werden.
Fünf europäische Länder im UN-Sicherheitsrat lehnen Golan-Vorstoß ab
Die europäischen Länder im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen betrachten die Golanhöhen weiterhin als syrisches Gebiet. Mit ihrer gemeinsamen Erklärung stellten sich Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien und Polen gegen US-Präsident Donald Trump, der die Golanhöhen als israelisches Territorium anerkannt hatte. Das Gebiet ist seit 1967 unter israelischer Besatzung.