Bankenabgabe sinnvoll
23. März 2010Die Bundesregierung will Kreditinstitute zur Kasse bitten. Geht es nach dem Willen der Koalitionäre in Berlin, dann sollen sich die Banken mit einem Milliardenbetrag an den Kosten künftiger Wirtschafts- und Finanzkrisen beteiligen. Stefan Winter bezeichnet das als sinnvoll. Er ist Manager der UBS Deutschland, also der größten Schweizer Bank, und steht an der Spitze des Verbandes der Auslandsbanken in Deutschland. Eine solche Bankenabgabe könne das Vertrauen der Marktteilnehmer untereinander fördern, sagte Winter auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Frankfurt. Er mahnte allerdings: "Wir wissen, dass wir unseren Beitrag leisten müssen, es darf aber nicht eine zu hohe Belastung für die Institute werden."
Regulierungen international abstimmen
Für Auslandsbanken sei Deutschland ein überaus wichtiger und attraktiver Markt, der dank seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung und vielgliedrigen Bankenlandschaft auch künftig ein sehr gutes wirtschaftliches Umfeld biete, sagte Winter weiter. Der UBS-Manager forderte allerdings, Regulierungen für die krisengeschüttelte Branche international abzustimmen. "Gerade für unsere Mitglieder aus über 30 Nationen ist es von eminenter Wichtigkeit für ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten, dass das Geschäft nach weitgehend harmonisierten Regeln erfolgt."
Steuerrecht vereinfachen
Für den Verband der Auslandsbanken ist entscheidend, dass seine Institute in Deutschland nicht schlechter behandelt werden als die deutschen Rivalen. Und so stellt sich Winter darauf ein, dass Deutschland auch eben alle Banken an den Kosten der Krise beteiligen wird. Der Verband der Auslandsbanken appellierte darüber hinaus an die Bundesregierung, das deutsche Steuerrecht zu vereinfachen, um eine Gleichmäßigkeit der Besteuerung zu garantieren und die notwendige Rechtssicherheit für die künftige Planung zu gewährleisten.
Dem Dachverband für ausländische Banken, Kapitalanlagegesellschaften und Finanzdienstleister in Deutschland gehören 211 Mitglieder an. Darunter beispielsweise die Banco Santander, die Bank of America, Barclays Bank oder auch BNP Paribas. Ein Großteil der Auslandstöchter hat ihren Sitz in der Finanzmetropole Frankfurt. Die Zahl der Mitarbeiter in diesen Unternehmen blieb einer Schätzung zufolge stabil bei etwa 30 000.
Autorin: Monika Lohmüller (dpa)
Redaktion: Zhang Danhong