Auslandssender fordern mehr Informationsfreiheit weltweit
7. Januar 2008Die Intendanten der fünf führenden internationalen Rundfunksender haben dazu aufgerufen, die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen zu respektieren und „jedwede Praxis einzustellen, die die Rechte der Menschen weltweit behindert, Informationen zu empfangen und zu vermitteln.“
Bei ihrem jährlichen Treffen in Hilversum, Niederlande, verabschiedeten die Intendanten von BBC World Service, Deutsche Welle, Radio France Internationale, Radio Netherlands und Voice of America eine gemeinsame Resolution, in der sie die zunehmenden Einschränkungen der Medien-Freiheit und Angriffe gegen Journalisten in vielen Zielgebieten ihrer Sender verurteilen.
„Besonders beunruhigend sind die Versuche einiger Regierungen, durch Lizenzierungs- und Regulierungsmaßnahmen lokalen Partnersendern die Wiederausstrahlung unserer Hörfunk- und Fernsehprogramme zu erschweren oder zu verbieten. Und immer mehr Staaten versuchen, mit Störsendern das Radio zu behindern und das Internet zu blockieren und zensieren“, heißt es in der Resolution.
Ungeachtet unterschiedlicher historischer Hintergründe, unterschiedlicher Aufträge und Erfahrungen eine die internationalen Sender das Ziel, wahrheitsgemäße und pluralistische Nachrichten und Informationen für Menschen weltweit anzubieten.
In der Resolution drücken die Intendanten ihre Sorge aus über „tiefgehende und zunehmende Bedrohungen gegen das Recht, Informationen zu sammeln und es über nationale Grenzen hinaus zu verbreiten“.
Jan Hoek, Intendant von Radio Netherlands Worldwide, Sprecher der Gruppe der fünf großen westlichen Auslandssender: „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Menschen, die keinen Zugang zu unterschiedlichen Quellen und Standpunkten haben, zu informieren, Menschen, denen verlässliche und unabhängige Informationen fehlen. In einem zunehmend polarisierten Umfeld, in dem die Medien in vielen Ländern auf schwerwiegende Einschränkungen der Pressefreiheit stoßen, ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam für die Bedürfnisse dieser Millionen von Mediennutzern einsetzen, die von uns als einer vitalen Quelle der glaubwürdigen Information abhängen.“
Nach Angaben zahlreicher Organisationen ist die Pressefreiheit in den vergangenen Jahren zunehmend bedroht. So beklagt Reporter ohne Grenzen einen stetigen Anstieg der getöteten Journalisten weltweit seit 2002.
Die fünf internationalen Sender erreichen mit Hörfunk, Fernsehen und Internet wöchentlich mehrere Hundert Millionen Hörer, Zuschauer und User. Sie produzieren Programme in insgesamt 60 Sprachen, die durch mehrere Tausend Partnerstationen und Kabelsysteme rund um den Globus übernommen werden.
7. Januar 2008
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