Australien setzt weiter auf Kohle
9. April 2019Für viel Aktivisten sind die Pläne der Regierung ein Unding. Der neue Abbaubetrieb schade nicht nur dem Klima, sondern auch dem weltberühmten Great Barrier Reef, heißt es. Sie befürchten, dass der Schiffsverkehr zum Transport der Kohle zunehmen und das Riff gefährden könnte. Die australische Umweltorganisation Christian Slattery äußerte zudem Bedenken, dass bei der Kohleförderung in Queensland zu viel Grundwasser verbraucht wird.
Für Australiens Umweltministerin ist das kein Problem: "Dieses Projekt hat das strengste Bewilligungsverfahren von allen Bergbauprojekten in Australien durchlaufen", erklärte Melissa Price anlässlich der erteilten Zustimmung durch die Regierung Australiens. Price war vor ihrer Politikarriere Vize-Präsidentin im Mitsubishi-Konzern, der auch die Eisenerzmine Jack Hills in Australien kontrolliert.
"Tausende Jobs"
Nach der positiven Entscheidung aus Canberra müssen nur noch die Behörden vor Ort und die Regierung des Bundeslandes Queensland zustimmen, dass der indische Energiekonzern Adani dort Kohle fördern darf. Der für Bergbau zuständige Australien-Chef von Adani, Lucas Dow, versicherte, das Projekt werde nicht nur "tausende Jobs" in Queensland schaffen, sondern auch "nachhaltige Umweltergebnisse" erzielen. Adani will in Queensland jährlich rund 28 Millionen Tonnen Kohle fördern. Sie soll größtenteils direkt nach Indien verschifft werden.
cgn/sti (afp, rtr)