Unesco-Kommission zeichnet immaterielle Kulturgüter aus
16. März 201527 solcher immateriellen Kulturgüter hatte die Deutsche Unesco-Kommission (DUK) bereits im vergangenen Dezember in ein nationales Kulturerbe-Verzeichnis aufgenommen. Am Montag wurden sie in Berlin offiziell ausgezeichnet. Die breit gefächerten Traditionen reichen von den Passionsspielen Oberammergau, über den rheinischen Karneval, die sächsischen Knabenchöre und die Orgelbautradition bis hin zur Brotkultur oder der Morsetelegrafie. Die ebenfalls ausgewählte Genossenschaftsidee soll bei der UN-Kulturorganisation Unesco zudem für die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit vorgeschlagen werden.
Traditionen stärken Identität
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat die "identitätsstiftende Bedeutung" des immateriellen Kulturerbes gewürdigt. Besondere Traditionen, Rituale und Kunstfertigkeiten seien das Verdienst von Menschen, die sich tief in ihrer Heimat verwurzelt fühlten.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brunhild Kurth, betonte, das bundesweite Verzeichnis solle die immateriellen kulturellen Schätze Deutschlands weiter verbreiten und ihnen die "gebührende Aufmerksamkeit" verschaffen.
Mammut-Aufgabe
Die Unesco fördert seit 2003 Schutz, Dokumentation und Erhaltung von Kulturformen, die von Generation zu Generation transportiert werden. Weltweit sind bis heute 161 Staaten dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.
Als wichtigstes der drei Unesco-Verzeichnisse gilt die "repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit". Daneben gibt es noch eine Sammlung für "dringend erhaltungsbedürftiges immaterielles Kulturerbe", die auf bedrohte Formen aufmerksam machen will. Ein Register von Praxisbeispielen zeigt zudem modellhaft die Ziele des Programms. In den Listen sind weltweit mehr als 300 Bräuche, Darstellungskünste oder Handwerkstechniken verzeichnet.
kk/ab (KNA, DPA, AFP)