Auszeichnung für Doping-Experte Hajo Seppelt
14. Oktober 2016Der Sportjournalist Hajo Seppelt habe sich "seit vielen Jahren mit unermüdlicher Energie, Mut und zähem Durchsetzungswillen einem unabhänggien Journalismus verschrieben", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Mit seinen Recherchen bringt er Licht ins Dunkel mächtiger internationaler Dopingnetzwerke und provoziert heftigen Widerstand von internationalen Sportorganisationen, Funktionären und Verkäufern glitzernder Großereignisse", schreibt die Jury im Internetauftritt des Preises.
Fern jeder Kumpanei
Seppelt sei vor allem deshalb ein würdiger Preisträger, weil er wie der Namensgeber der Auszeichnung, Hanns Joachim Friedrichs, "jegliche Kumpanei zwischen Journalisten und Sportlern vermeide". Außerdem wisse er wie Friedrichs, der zwölf Jahre lang Chef der ZDF-Sportredaktion war, wurde, um den großen Unterschied zwischen der Begeisterung eines Sportfans und der kritischen Distanz eines Sportjournalisten.
Hajo Seppelt hat in zahlreichen Dokumentationen und Reportagen über die Verwicklungen internationaler Sportverbände in Dopingnetzwerke berichtet. Seine Recherchen waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass russische Sportler wegen staatlich verordneten Dopings von den Olympischen Spielen in Rio in diesem Jahr ausgeschlossen wurden.
Mit seinen Filmen unter dem Titel "Geheimsache Doping" erregte der 1963 geborene Seppelt weltweite Aufmerksamkeit. Für seine Arbeit wurde er bereits mit vielen internationalen Film- und Fernsehpreisen sowie anderen Auszeichnungen geehrt.
Erinnerung an einen Großen
Der mit 5000 Euro dotierte Preis erinnert an den 1995 verstorbenen früheren "Tagesthemen"-Moderator Hanns Joachim Friedrichs. Die Laudatio bei der Preisverleihung am 19. Oktober in Hamburg hält Sportmoderator Marcel Reif.
Den mit 2500 Euro dotierten Sonderpreis erhält der Moderator des Nachrichtenmagazins "ZiB 2" des Österreichischen Rundfunks (ORF), Armin Wolf. In seinen "gelassen-hartnäckigen Interviews" zeige er "unbestechliche journalistische und persönliche Unabhängigkeit", urteilte die Jury.
mak/bor (dpa, hanns-joachim-friedrichs.de)