Auszeichnung für Malala Yousafzai
Sacharow-Preis für Malala
Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz überreicht am 20. November den Sacharow-Menschenrechtspreis an die 16-jährige Pakistanerin Malala Yousafzai. Geehrt wird sie für ihren mutigen Einsatz für Mädchen-Bildung in ihrem Heimatland – den sie beinahe mit ihrem Leben bezahlt hätte. Am 9. Oktober 2012 war sie im Swat-Tal von Taliban angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden.
Hartnäckige Kämpferin
Nach mehreren Operationen und ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus in Birmingham blieb Malala in Großbritannien, lebt dort mit ihrer Familie. An ihrem Engagement für das Recht auf Schulbesuch von Mädchen in Pakistan konnten die Schüsse der Taliban nichts ändern. Ihre Botschaft wird durch ihre Bekanntheit lauter gehört als vor dem Attentat.
Auftritt vor der Weltöffentlichkeit
An ihrem 16. Geburtstag im Juli sprach Malala vor den Vereinten Nationen in New York. In ihrem gerade erschienen Buch "I am Malala" schreibt sie: "Sich hinzustellen und in dem riesigen Uno-Saal eine Rede zu halten war einschüchternd. Aber ich wusste, was ich sagen wollte. Nur 400 Menschen saßen um mich herum, doch wenn ich aufsah, stellte ich mir die Millionen Menschen auf der ganzen Welt vor."
Preisgekröntes Engagement
Der Sacharow-Preis ist die jüngste von mehreren Auszeichnungen, die Malala in den vergangenen Monaten erhalten hat. Erst Anfang Oktober war das Mädchen mit dem Anna-Politkowskaja-Preis der britischen Menschenrechtsorganisation "RAW in War" ausgezeichnet worden. Amnesty International verlieh ihr den Titel "Botschafterin des Gewissens".
Prestigeträchtige Auszeichnung
Seit 1988 vergibt das Europäische Parlament den Sacharow-Preis. Es zeichnet Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich für Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten, die Achtung des Völkerrechts und die geistige Freiheit einsetzen. Unter den Preisträgern sind Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, Aung San Suu Kyi oder die iranische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotudeh.
Große Zukunftspläne
Malala selbst wünscht sich, eines Tages wieder nach Pakistan zurückzukehren. In ihrem Heimatland möchte sie dann in die Politik gehen, am liebsten in der Rolle der Premierministerin. Das verriet die 16-jährige im Rahmen eines TV-Interviews mit dem US-amerikanischen Sender CNN.