Autos, Rennen, Cockpitstars - "Le Mans 66" und andere legendäre Autofilme
Der Film "Le Mans 66" blickt auf eine legendäre Ära des Rennsports zurück. Anlass für uns, an berühmte Kinofilme mit Hauptdarstellern aus Blech zu erinnern.
Der neue Film zu "Le Mans"
"Le Mans 66 - Gegen jede Chance" heißt der aktuelle Film zum legendären Rennen, in dem der Ford-Rennstall den schier unbezwingbaren Gegner Ferrari herausforderte. Es geht um die goldene Ära des Motorsports, eine ganz besondere Männerfreundschaft und dem Sieg der Individualisten über die Bürokraten.
Mythos Rennstrecke: "Le Mans"
Schon 1970 widmete sich ein extrem aufwendig gedrehter Film dem legendären 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans. Die Idee dazu hatte Rennsportfan McQueen, der auch als Hauptdarsteller mitspielte. Das Werk wurde zum Kassenschlager. "Le Mans" hat kaum Dialoge und wirkt teilweise wie ein Dokumentarfilm.
Formel-1-Faszination: "Grand Prix" (1966)
Eigentlich sollte "Le Mans" Mitte der 60er Jahre gedreht werden - als Konkurrenz zu "Grand Prix", der die kurze Blüte des Rennsportfilms einläutete. Auch "Grand Prix" hat kaum Handlung und stellt Renn-Szenen in den Vordergrund. John Frankenheimers Film entstand 1966 auf verschiedenen Formel-1-Kursen. Zur Star-Besetzung gehörten James Garner, Yves Montand, Toshirō Mifune und Eva-Maria Saint.
US-Mythos: "Indianapolis"
Den Ruf, den die Strecke in Le Mans für den europäischen Rennsport hat, verkörpert der Rundkurs in Indianapolis für die amerikanische Motorsportgeschichte. Und wie Steve McQueen beachtliche Renn-Erfolge feiern konnte, so war auch Paul Newman (l.) mehr als nur ein begeisterter Hobbyfahrer. Das sieht man dem Film "Indianapolis" (1969) an, der ebenfalls mit vielen authentischen Rennszenen glänzt.
Steve McQueen in "Bullitt"
Für viele Fans sind aber nicht Filme über Rennen Höhepunkte des Genres, sondern Werke, in denen die Autos zu gleichberechtigten Mitspielern werden. So war es kein Zufall, dass der Auto-Verrückte Steve McQueen, Hauptdarsteller in "Bullitt" (1968), einen Wagen bei der wohl längsten und aufregendsten Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte steuerte: zehn Minuten in und um San Francisco.
2000 Km durch die USA: "Fluchtpunkt San Francisco"
In "Fluchtpunkt San Francisco" (1971) war die Stadt an der US-Westküste das finale Ziel. Im Film von Regisseur Richard C. Safarian geht es nur um eines: Ein Ex-Rennfahrer wettet, dass er die Strecke zwischen Denver und San Francisco in 15 Stunden zurücklegen kann. Konflikte mit der Polizei sind vorprogrammiert. Der Film erreichte Kultstatus, bei Quentin Tarantino gibt es zahlreiche Anspielungen.
Autofahrer-Alptraum: "Duell"
Einen einfachen wie genialen Einfall hatten zu Beginn der 70er Jahre Drehbuchautor Richard Matheson und Regisseur Steven Spielberg. Ein Mann wird in seinem Auto von einem schweren LKW quer durch Kalifornien gejagt. Die Frage nach dem Warum stellt sich irgendwann nicht mehr. Nur noch: Wie kann der Mann (Dennis Weaver) seinem fanatischem Verfolger entkommen? "Duell" ist Auto-Kino in Reinkultur.
Existenzialismus auf der Straße: "Asphaltrennen"
Auch dieser Film bot eine geradezu philosophisch-existenzialistische Geschichte um Menschen und ihr liebstes Fortbewegungsmittel. Zwei Rennfahrer (die Musiker James Taylor - unser Bild - und Dennis Wilson von den "Beach Boys") liefern sich mit einem mysteriösen Fremden ein illegales Rennen quer durch die USA. "Asphaltrennen" von Regisseur Monte Hellman ist pures Geschwindigkeitskino.
Cruising: "American Graffiti"
Steven Spielberg startete seine Karriere mit dem Erfolg von "Duell", George Lucas mit dem Erfolg seines zweiten Films "American Graffiti". Die beiden amerikanischen Regisseure, die das Blockbuster-Kino erfanden, begannen also mit Auto-Filmen, eine interessante Fußnote der Kinogeschichte. In "American Graffiti" blickte Lucas auf die eigenen Jugend und die Rolle, die Autos dabei spielten, zurück.
Deutsches Lieblingsauto: "Ein toller Käfer"
Auch wenn "Ein toller Käfer" (1968) von Regisseur Robert Stevenson aus künstlerischer Sicht nicht in die Kinogeschichte eingehen wird, bemerkenswert ist die Disney-Produktion dennoch. Auch hier geht es um Rennen, Rennfahrer und die Liebe zum Auto. Das Besondere: Hier steht ein deutsches Auto im Mittelpunkt, das weltweit aufgrund seiner sympathisch-runden Form die Herzen der Menschen berührte.
Filmdokument: "Senna"
Brasiliens Formel-1-Star Ayrton Senna wurde zum Mythos. Weil er erfolgreich war, extrem fokussiert auf seinen Sport - und weil er 1994 mit 34 Jahren so tragisch verunglückte. Regisseur Asif Kapadia montierte 16 Jahre nach Sennas Tod einen Dokumentarfilm, der ausschließlich auf Originalmaterial setzte und Kommentare nur aus dem Off zuließ. Ein faszinierendes Dokument - nicht nur für Rennsportfans.