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Schwerer Unfall beim Bobtraining

13. Februar 2014

Ein Arbeiter ist bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi von einem Bob getroffen worden. Mit offenen Brüchen kam er in ein Krankenhaus, wo er operiert wurde. Er schwebt nicht in Lebensgefahr.

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Der verletzte Bahnarbeiter wird auf einer Trage abtransportiert
Bild: picture-alliance/dpa

Kurz vor Beginn des ersten offiziellen Trainingstag der olympischen Bobteams ist ein Bahnarbeiter im Sanki Sliding Center vor der Ziellinie von einem Spurbob getroffen worden. Der Mann wurde mit einem Helikopter in die Klinik gebracht. Er zog sich offene Brüche im Bein zu und musste operiert werden. "Es sieht im Moment so aus, als ob das Bein gerettet werden kann", sagte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Der Mann sei "bei vollem Bewusstsein" in der Klinik angekommen. Das Zweierbob-Training startete mit mehr als einer halben Stunde Verspätung. "Das war natürlich schon eine Schrecksekunde, weil zu Beginn nicht klar war, wie schwer die Verletzungen sind", betonte Bach. Er hatte zunächst Schlimmeres befürchtet. "Deswegen sind wir jetzt erleichtert, dass er im Augenblick nicht in Lebensgefahr ist und nichts dafür spricht, dass er noch in Lebensgefahr geraten könnte."

"Darf nicht passieren"

Bis jetzt gibt es keine Erkenntnisse und Informationen des Weltverbands FIBT, wie das Unglück passieren konnte. Spurbobs fahren vor den Trainings und Wettbewerben durch die Bahn und sollen die Bedingungen testen. "Das darf in der heutigen Zeit einfach nicht mehr passieren", sagte Bundestrainer Christoph Langen. "Aber ich muss die Bahnarbeiter absolut in Schutz nehmen. Sie sind von den frühen Morgenstunden bis abends rund um die Uhr im Einsatz, um uns perfekte Eisbedinungen zu bieten." In Deutschland werde jeder Bahnarbeiter über einen Knopf im Ohr benachrichtigt, wenn der nächste Bob kommt.

Es ist nicht der erste schwere Unfall in Bob- und Rodelbahnen bei Olympia. In Vancouver 2010 wurde der Georgier Nodar Kumaritaschwili wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier im Abschlusstraining aus der Hochgeschwindigkeitsbahn geschleudert. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Als Konsequenz war die Tempojagd auf der Olympia-Eisrinne von Krasnaja Poljana mit Aufwärtspassagen entschärft worden. 2005 wurde die Top-Skeleton-Pilotin und Sotschi-Teilnehmerin Noelle Pikus-Pace aus den USA in Kanada von einem Bob getroffen, wegen einer Beinverletzung verpasste sie die Winterspiele von 2006.

Kurz vor Olympia im norwegischen Lillehammer wurde der damalige Rodel-Bundestrainer Sepp Lenz 1993 beim Schneefegen in der Eisrinne von Winterberg von einem Schlitten erfasst. Lenz verlor einen Unterschenkel.

sw/tk (dpa/sid)