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Gesellschaft

Bambi-Verleihung mit ernsten Tönen

18. November 2016

Schlagerstar Helene Fischer ging diesmal leer aus - und auch sonst fiel die Gala zur Verleihung der Bambi-Medienpreise etwas aus dem Rahmen. Es gab viele ernste Worte.

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Fußballstar Schweinsteiger (2.v.r) mit den "stillen Heldinnen" Yusra und Sarah Marindi und ihrem Vater
Fußballstar Schweinsteiger (2.v.r) mit den "stillen Heldinnen" Yusra (r.) und Sarah Marindi und ihrem Vater Bild: Picture-Alliance/dpa/C. Bilan

Es war der Bambi-Abend der Botschaften: Aufmunternde Worte für Kinder, Appelle gegen Terrorismus und Fremdenfeindlichkeit und ganz viele Dankesworte prägten die 68. Verleihung der Medienpreise des Burda-Verlages in Berlin.

Den Ehrenpreis der Jury erhielt Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger. Der Profi von Manchester United machte in seiner Dankesrede allen Kindern und Jugendlichen Mut, sich nach Niederlagen nicht unterkriegen zu lassen. "Bevor man zu einem großen Champion wird, muss man erst mal lernen zu verlieren, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen", sagte der frühere Spieler von Bayern München. Niederlagen seien Teil des Lebens, auch wenn sie nie angenehm seien. "Zuerst kommen immer die Tränen und dann die Bambis, letztendlich", sagte Schweinsteiger lachend.

"Integrations-Bambis für Löw

Bundestrainer Joachim Löw nahm für seine erfolgreiche Arbeit mit der Fußballnationalmannschaft den Bambi in der Kategorie Integration entgegen. Dafür sei sein Team ein Musterbeispiel, erklärte Löw. "Deutschland steht bei uns drauf, aber Multikulti steckt drin", so der Bundestrainer. "Lassen Sie uns alle zu einer deutschen Integrationsmannschaft werden", appellierte der Trainer an das Publikum im Saal und an die Fernsehzuschauer. In der Nationalmannschaft spielen mehrere Fußballer mit Migrationshintergrund.  

 

Trainer Löw und der türkischstämmige Nationalspieler Mesut Özil
Trainer Löw und der türkischstämmige Nationalspieler Mesut Özil Bild: picture alliance/Photoshot

In der Kategorie Sport wurde die derzeit Erste der Tennis-Weltrangliste, Angelique Kerber, ausgezeichnet. "Ich hab immer für meine Träume gekämpft und die sind wahr geworden", sagte die 28-Jährige. Dies sei auch ihre Botschaft: "Gebt niemals auf.". Und noch ein Sportler wurde ausgezeichnet. Der Turner Andreas Toba bekam den Zuschauerpreis, weil er bei den Olympischen Spielen für seine Mannschaft trotz eines Kreuzbandrisses weiter machte.

Zwei stille Heldinnen

Als "Stille Helden" wurden die syrischen Schwestern Yusra und Mardini geehrt.  Sie hatten auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat ein kenterndes Flüchtlingsboot mit 18 Menschen schwimmend sicher an Land gebracht. Yusra Mardini war bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in diesem Sommer Mitglied des Flüchtlingsteams. Sie dankte in einer kurzen Ansprache Deutschland, dass es Flüchtlinge aufnimmt.

Manchmal aber war diese Preisverleihung wie sonst auch. Altrocker Udo Lindenberg erhielt 'mal wieder ein Rehkitz. Anna Maria Mühe wurde als beste Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Devid Striesow bekam ein Bambi als bester Schauspieler. In der Kategorie Film national gewann die Hitler-Satire "Er ist wieder da" über eine Rückkehr Adolf Hitlers in die heutige Zeit.

Sängerin Helene Fischer
Sängerin Helene FischerBild: Getty Images/A. Rentz

Eine Liebeserklärung

Helene Fischer ging übrigens doch nicht ganz  leer aus. Ihr in der Kategorie Fernsehen ausgezeichneter Freund  Florian Silbereisen sagte bei der Entgegennahme seines Bambis, im Saal seien viele schöne Frauen. Aber man möge ihm verzeihen, wenn er sage: "Dass ich sehr glücklich und sehr stolz bin, dass die Allerschönste heute mit mir hier ist." Die im Publikum sitzende Sängerin sei gerührt gewesen, schrieben die Korrespondenten.

wl/SC (dpa, afp)