1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Ban: UN stehen vor größter Herausforderung

1. Oktober 2014

Noch nie in der Geschichte der Vereinten Nationen gab es so viele Flüchtlinge auf der Welt. Generalsekretär Ban Ki Moon fordert ein entschlossenes Vorgehen gegen Vertreibung. Alle Nationen seien gefragt.

https://p.dw.com/p/1DOLR
Türkei Suruc Grenze Syrien Kurdische Flüchtlinge
Bild: Reuters/Murad Sezer

Die Weltgemeinschaft müsse enger zusammenrücken, um den weltweit mehr als 51 Millionen Flüchtlingen zu helfen, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Genf. Es seien mehr Ressourcen, mehr politische Führung und eine beispiellose Kooperationsbereitschaft aller Nationen gefragt. "Noch nie in der Geschichte der UN hat es so viele Flüchtlinge, Vertriebene und Asylsuchende gegeben. Nie zuvor mussten die UN so vielen Menschen mit Nahrungsmitteln und anderen überlebenswichtigen Gütern beistehen."

Ban betonte, dass die vielen Krisen in Afrika nicht in Vergessenheit geraten dürften. Er nannte die Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik, im Norden Nigerias und am Horn von Afrika. Seit Beginn des Jahres seien mehr als zwei Millionen Menschen auf dem Kontinent neu in die Flucht getrieben worden. Ban beklagte aber auch die "neuen Tiefen der Barbarei" in den Bürgerkriegsländern Syrien und Irak. Die mit Abstand meisten Krisen, die die Welt derzeit erleide, seien menschengemacht, sagte Ban. Deshalb müssten nicht nur Hilfen geleistet, sondern zugleich die den Krisen zugrundeliegenden Ursachen gelöst werden. Die Welt biete mit ihren vielen bewaffneten Konflikten derzeit "kein schönes Bild".

Ban wurde als Kind selbst vertrieben

Der Südkoreaner Ban erinnerte in einer persönlichen Passage seiner Rede auch daran, dass er als Kind selbst das Opfer von Gewalt und Vertreibung geworden war. Während des Koreakriegs (1950-1953) sei er mit seiner Familie aus seinem brennenden Heimatdorf geflüchtet. Die Vereinten Nationen hätten ihm und seiner Familie geholfen.

Unterdessen gab die Bundesregierung bekannt, weitere zehn Millionen Euro zur Hilfe der Flüchtlinge in Irak, Syrien sowie deren Nachbarländern zur Verfügung. Davon sind fünf Millionen Euro für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen sowie drei Millionen Euro für das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge vorgesehen. Zwei Millionen Euro fließen an Nichtregierungsorganisationen für Hilfsmaßnahmen in der Türkei. "Wir müssen jetzt dringend Vorkehrungen treffen, damit die Flüchtlinge durch den bevorstehenden Winter kommen können", erklärte Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

ab/wl (dpa, epd)