Bayern nur remis gegen Schalke
3. Februar 2015Die Ergebniskrise des FC Bayern München setzt sich fort: Auch im zweiten Spiel der Rückrunde hat der Tabellenführer keinen Sieg eingefahren. Die Bayern trennten sich vor 75.000 Zuschauern in der Münchener Arena 1:1 (0:0) vom FC Schalke 04. Die Schalker, die ohne ihren gesperrten Torjäger Klaas Jan Huntelaar antreten mussten, sahen sich dabei keinem wilden Sturmlauf der Bayern ausgesetzt. Vielfach war erwartet worden, dass die Bayern sich gegen Schalke den Frust der am vergangenen Freitag erlittenen 1:4-Klatsche gegen Wolfsburg von der Seele schießen würden. Stattdessen aber sorgten die Schalker für den ersten Aufreger der Partie: Schalkes Angreifer Sidney Sam tauchte in der 17. Spielminute alleine vor Bayern-Torhüter Manuel Neuer auf und konnte durch den hinterher eilenden Jerome Boateng nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden. Der Schiedsrichter entschied zu Recht auf Rot für Boateng und Elfmeter für Schalke. Eric Maxim Choupo-Moting trat an, schob den Ball aber so leicht in Richtung unteres rechtes Eck, dass Neuer keine Probleme hatte das Leder zu fangen. Danach war Schalke am Drücker, die Bayern brauchten eine Zeit lang, um sich neu zu sortieren. Trainer Pep Guardiola nahm Stürmer Mario Götze vom Feld und brachte Innenverteidiger Dante. Große Chancen gab es vor dem Seitenwechsel keine, nur Bayerns Arjen Robben versuchte es mit einem seiner angedrehten Schüsse aufs lange Eck, hatte aber kein Glück.
Nach dem Seitenwechsel blieb Schalkes Torhüter Fabian Giefer mit Oberschenkelproblemen in der Kabine, der junge Timon Wellenreuther ersetzte ihn und bekam auch gleich deutlich mehr zu tun. Robben prüfte den Debütanten mit einem Gewaltschuss, Wellenreuther parierte mit zwei Fäusten. In der 66. Minute war der junge Keeper dann erstmals geschlagen: Robert Lewandowski brachte den Ball von der Torauslinie nach innen, Schalkes Verteidiger Atsuto Uchida lenkte ihn ins eigene Tor. Allerdings: Der Treffer zählte nicht, weil der Schiedsrichterassistent ihn bereits im Aus gesehen hatte. Schalkes Erleichterung währte aber nur wenige Sekunden. Nach der anschließenden Ecke erzielte Robben per Kopf das 1:0 - diesmal regulär (67.). Doch Schalke kam zurück und schlug ebenfalls nach einem Eckstoß zu. Benedikt Höwedes stahl sich seinem Bewacher davon und köpfte unhaltbar ins lange Eck (72.). Die Bayern versuchten anschließend noch einmal, das Spiel zu drehen, schafften es aber nicht mehr. Lewandowski vergab kurz vor dem Abpfiff die letzte Chance.
Wolfsburg holt einen späten Punkt
Vier Tage nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg gegen die Bayern kam der VfL Wolfsburg bei Eintracht Frankfurt nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. In der ersten Hälfte tat sich der VfL zunächst schwer gegen die Eintracht, die anfangs einige Offensivaktionen hatte. Nach und nach fand auch Wolfsburg ins Spiel und kam seinerseits zu Chancen. Insgesamt aber neutralisierten sich die Teams auf hohem Niveau. Beide Mannschaften ließen dem Gegner nur wenig Raum und gingen intensiv in die Zweikämpfe. Schließlich sorgte ein Antritt von Takashi Inui im Mittelfeld für den ersten Treffer. Der Japaner im Trikot von Eintracht Frankfurt ließ die beiden Wolfsburger Brasilianer Naldo und Luiz Gustavo stehen, passte ans rechte Strafraumeck zu Stefan Aigner und der ließ VfL-Schlussmann Diego Benaglio bei seinem Flachschuss ins lange Eck keine Chance (58.). Sieben Minuten später versagte der Schiedsrichter einem Treffer von VfL-Stürmer Bas Dost wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung.
Aber Wolfsburg gab nicht auf und wurde schließlich doch noch belohnt. In der 88. Spielminute brachte Marcel Schäfer den Ball von der linken Seite flach in den Strafraum, wo Kevin De Bruyne bereit stand und zum 1:1 traf. Die "Wölfe" retteten damit zwar einen Punkt, verpassten aber die Chance, weiteren Boden auf Tabellenführer Bayern München gut zu machen.
Mönchengladbach rettet drei Punkte
Fünf Punkte hinter Wolfsburg auf Rang drei der Tabelle liegt Borussia Mönchengladbach. Die Gladbacher setzten sich im Heimspiel gegen den SC Freiburg knapp mit 1:0 (1:0) durch. Nachdem er in der starken Anfangsphase der Hausherren bereits zwei Großchancen hatte, nutzte Flügelstürmer Patrick Herrmann schließlich seine dritte Möglichkeit zum 1:0 (23.). Bei einer Flanke von der linken Seite schlug Freiburgs Innenverteidiger Christian Günter über den Ball, der zum freistehenden Herrmann durchkam. Herrmann schloss per Direktschuss ab. Freiburg ließ sich davon aber nicht beirren und agierte auch nach dem Gegentor selbstbewusst und frech. Vor allem Jonathan Schmid kurbelte die Angriffe an und führte im Mittelfeld klug Regie. Die Winter-Neuzugänge Nils Petersen und Mats Möller Daehli sorgten für Unruhe in der Gladbacher Hintermannschaft.
Petersen vergab kurz vor der Halbzeitpause aus sieben Metern die beste Chance auf den Ausgleich: Er schob Borussia-Keeper Yann Sommer den Ball in die Arme. Nach Wiederanpfiff lag das 1:1 erneut in der Luft, nach einem Patzer von Oscar Wendt vergab Felix Klaus (48.). Schließlich verpasste auch Schmid mit einem Direktschuss, den Sommer festhalten konnte den verdienten Ausgleich. Die Gladbacher gingen etwas glücklich als Sieger vom Platz – in der zweiten Halbzeit waren sie viel zu passiv und taten kaum noch etwas für das Spiel nach vorne.
Hannover nach der Pause zu schwach
Hannover 96 hat beim 1:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 den 200. Heimsieg seiner Bundesligageschichte verpasst. Die Hannoveraner gingen zunächst in Führung. Jimmy Briand profitierte nach einer Ecke von einer verunglückten Faustabwehr des Mainzer Keepers Loris Karius und traf mit einem Direktschuss aus der Distanz ins untere rechte Eck (26.). Mainz trat ganz anders auf als noch beim 5:0-Erfolg gegen den SC Paderborn am Samstag, leistete sich zahlreiche Fehlpässe und erspielte sich kaum Chancen. Erst nach dem Seitenwechsel traf Johannes Geis mit einem schönen Freistoß aus rund 20 Metern an den Pfosten. Geis war es auch, der eine Viertelstunde vor dem Ende den Ausgleich vorbereitete. Nach seinem langen Pass in die Spitze klärte Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler zunächst gegen Daniel Brosinski, doch Elkin Soto verwertete den Abstauber und erzielte den 1:1-Endstand (77.).
Abstiegsduell in Paderborn
Am Mittwoch folgen die restlichen fünf Partien des 19. Spieltags. Schlusslicht Borussia Dortmund empfängt den FC Augsburg. 1899 Hoffenheim spielt gegen Werder Bremen. Hertha BSC tritt gegen Bayer 04 Leverkusen an. Der 1. FC Köln bekommt es mit dem VfB Stuttgart zu tun und der SC Paderborn spielt gegen den Hamburger SV (alle Spiele ab 20 Uhr MEZ im DW-Liveticker)
Hier gibt es den Liveticker der Dienstagspartien zum Nachlesen: