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Bayern siegt trotz Rekord-Gegentor

Stefan Nestler22. August 2015

Der FC Bayern München verteidigt mit einem Auswärtssieg bei 1899 Hoffenheim die Tabellenführung. Aufsteiger Darmstadt überrascht auf Schalke, und der Hamburger SV feiert den heiß ersehnten ersten Saisonerfolg.

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Robert Lewandowski bejubelt sein Siegtor in Hoffenheim. Foto: Getty Images
Robert Lewandowski (r.) gelingt das späte Siegtor in HoffenheimBild: M. Hangst/Bongarts/Getty Images

Titelverteidiger FC Bayern München bleibt zunächst Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga. Mit dem 2:1 (1:1) bei 1899 Hoffenheim feierte der Rekordmeister den zweiten Saisonsieg und behauptete mit sechs Punkten die Spitze vor Bayer 04 Leverkusen. Die Werkself erspielte sich mit einem 1:0 (1:0) bei Hannover 96 ebenfalls den zweiten Sieg.

Alabas Aussetzer

Bereits nach neun Sekunden musste Nationaltorwart Manuel Neuer hinter sich greifen. Nach dem Anpfiff der Partie hatten die Münchener den Ball zunächst Richtung eigenes Tor gespielt. David Alaba leistete sich einen haarsträubenden Abspielfehler, Kevin Volland angelte sich den Ball und erzielte das 1:0 für Hoffenheim. Er stellte damit den Bundesliga-Rekord des Leverkuseners Karim Bellarabi ein, der im August 2014 gegen Borussia Dortmund ebenfalls schon nach neun Sekunden getroffen hatte. Der FC Bayern berappelte sich nach dem frühen Rückstand und setzte Hoffenheim unter Druck. Der Ausgleich durch ein Abstaubertor von Thomas Müller fiel jedoch erst kurz vor dem Pausenpfiff (41. Minute). Douglas Costa hatte geflankt, Hoffenheims Torwart Oliver Baumann den Ball nur abklatschen können.

Manuel Neuer hält den Handelfmeter von Eugen Polanski. Foto: Getty Images
Manuel Neuer hält den Handelfmeter von Eugen PolanskiBild: M. Hangst/Bongarts/Getty Images

In der zweiten Hälfte schien das Spiel zunächst zugunsten der Hoffenheimer zu kippen. Jerome Boateng sah nach einem Handspiel im eigenen Strafraum nach einem Freistoß der Gastgeber Gelb-Rot (72.). Eugen Polanski schoss den fälligen Elfmeter zu unplatziert, Neuer konnte den Ball an den Pfosten lenken (74.). Auch in Unterzahl spielten die Münchener auf Sieg und wurden belohnt: Robert Lewandowski gelang kurz vor dem Abpfiff (90.) nach Zuspiel des starken Costa noch das 2:1.

Kunstschütze Calhanoglu

Bayer 04 Leverkusen kann sich auf seinen Freistoßspezialisten Hakan Calhanoglu verlassen. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Saison sechs Freistöße im gegnerischen Tor untergebracht hatte, erzielte den Siegtreffer zum 1:0 (1:0)-Erfolg bei Hannover 96. Aus 23 Metern zirkelte Calhanoglu den Ball über die Mauer der 96er hinweg ins linke obere Eck (18.). In der zweiten Hälfte jagte er einen weiteren Freistoß ans Lattenkreuz. Leverkusen war über die gesamte Spielzeit das überlegene Team, einzig an der Chancenauswertung haperte es.

Schwacher De Bruyne

Das galt auch für den 1. FC Köln und den VfL Wolfsburg, die sich beim 1:1 (1:0) die Punkte teilten. Eine halbe Stunde lang lief auf beiden Seiten nicht viel zusammen. Doch dann überraschten die Kölner den Vizemeister mit einem schnellen Angriff mit nur drei Stationen über den ganzen Platz: Anthony Modeste verlängerte den Abstoß von Torwart Timo Horn per Kopf, Simon Zoller nahm den Ball elegant mit und vollendete zum 1:0 (30.). In der zweiten Halbzeit vergaben die Kölner einige sehr gute Chancen und wurden dafür bestraft: Sieben Minuten vor dem Ende gelang dem eingewechselten Niklas Bendtner der schmeichelhafte Ausgleich für die Wolfsburger (83.). Der schwach spielende Kevin De Bruyne vergab in der Nachspielzeit sogar leichtfertig den möglichen Siegtreffer für den Champions-League-Starter.

Kevin De Bruyne am Ball. Foto: Getty Images
De Bruyne hatte die Entscheidung auf dem FußBild: Getty Images/AFP/P. Stollar

Verdienter Punktgewinn

Der FC Schalke 04 kam gegen Darmstadt 98 nicht über ein 1:1 (0:1)-Unentschieden hinaus. Der Aufsteiger spielte couragiert und ging früh in Führung. Konstantin Rausch gelang mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze ins rechte Eck das 1:0 (10.) für die Gäste, die sich den Vorsprung bis zum Halbzeitpfiff auch verdienten. In der Pause schien Schalkes Trainer André Breitenreiter die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Königsblauen setzten die Darmstädter gleich unter Druck - mit Erfolg: Julian Draxler erzielte mit einem Flachschuss aus elf Metern ins linke Eck das 1:1 (47.). Trotz weiterer Chancen auf beiden Seiten blieb es nach 90 Minuten bei diesem Ergebnis. Die Schalker Fans pfiffen enttäuscht, die Darmstädter feierten ihren verdienten Punktgewinn.

Schalker Spieler bejubeln Draxler. Foto: Getty Images
Draxler (unten) traf zum AusgleichBild: Getty Images/Bongarts/D. Mouhtaropoulos

Ohne Spielkunst, mit Moral

Eintracht Frankfurt hat mit Ach und Krach einen sich abzeichnenden Fehlstart mit null Punkten aus zwei Spielen verhindert - dank eines späten Tors von Marco Russ (86.) aus sechs Metern zum 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg. Die Gäste waren nach einem schnellen Angriff durch Francisco Caiubi (23.) in Führung gegangen und hatten im weiteren Verlauf Chancen, die Partie mit einem zweiten Treffer für sich zu entscheiden. Bei den spielerisch enttäuschenden Frankfurtern stimmte wenigstens die Moral. Den Ausgleich erzwangen sie regelrecht.

Glückliches Ende für den HSV

Erstes Erfolgserlebnis für den Hamburger SV in dieser Saison: Mit späten Toren durch Pierre-Michel Lasogga (84) und Johan Djourou (89.) drehten die Hamburger das Spiel gegen den VfB Stuttgart noch und gewannen etwas glücklich mit 3:2 (1:2). Trotz der beiden Treffer von Daniel Ginczek (24./42.) gingen der VfB und sein neuer Coach Alexander Zorniger auch im zweiten Saisonspiel leer aus. Für die Elf von Bruno Labbadia hatte Ivo Ilicevic (34.) zuvor zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen. Nach 54 Minuten sah Stuttgarts Florian Klein wegen überharten Einsteigens die Gelb-Rote Karte. Zehn VfB-Spieler konnten schließlich dem Druck der Hamberger nicht mehr standhalten.

HSV-Spieler bejubeln Treffer im Spiel gegen Stuttgart. Foto: Getty Images
HSV darf wieder jubelnBild: J. Macdougal/AFP/Getty Images

Am Freitag hatten sich Hertha BSC und Werder Bremen 1:1 (1:1) getrennt. Am Sonntag empfängt Aufsteiger FC Ingolstadt Borussia Dortmund. Borussia Mönchengladbach trifft in der letzten Partie des zweiten Spieltags auf den FSV Mainz 05.

Wer noch einmal in die Samstagsspiele eintauchen will, kann im DW-Liveticker nachlesen.