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Bayern souverän, Leverkusen wackelt

Joscha Weber29. Oktober 2014

Der Krösus des deutschen Fußballs gibt sich auch im Pokal keine Blöße: Der FC Bayern München spielt sich im DFB-Pokal ebenso souverän wie locker eine Runde weiter, während Bayer Leverkusen zittern muss.

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Fußball DFB-Pokal 2. Runde Hamburger SV FC Bayern München
Bild: Martin Rose/Bongarts/Getty Images

Hamburger SV - Bayern München 1:3 (0:2)

Egal ob Bundesliga, Champions League oder DFB-Pokal - der FC Bayern München ist derzeit nicht zu schlagen und lässt keinerlei Schwäche erkennen. Auch die zahlreichen WM-Teilnehmer im Münchener Kader zeigen weder Müdigkeit noch mangelnde Motivation. Die Bayern sind ihren Gegnern meist schlicht in allen Belangen überlegen. Und so scheint der Rest im deutschen Profifußball bereits wieder ehrfürchtig vor der Münchener Dominanz zu erstarren, so auch zu beobachten beim Hamburger SV. Die Norddeutschen mussten im eigenen Stadion zusehen, wie Robert Lewandowski bereits nach sechs Minuten ziemlich unbedrängt zur Führung einnetzte. David Alaba (44.) und Franck Ribéry (55.) erhöhten dann auf 3:0 - ohne, dass es besonders kraftraubend aussah. Weil der FCB in der Folge die Zügel schleifen ließ, konnte Pierre-Michel Lasogga noch etwas Ergebnis-Kosmetik betreiben (85.). In den Schlussminuten sorgte dann noch ein Flitzer, der Ribéry mit einem Schal attakierte, für die einzige echte Gefahr für den FC Bayern.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 1:2 (0:1)

Beinahe wäre es für Borussia Mönchengladbach ein denkwürdiger Abend geworden. Da agierten die Gäste über nahezu die gesamten 90 Minuten überlegen, spielten Eintracht Frankfurt förmlich an die Wand - und hätten sich am Ende dennoch fast um ihren verdienten Lohn gebracht. Denn nach den Toren von Thorgan Hazard (17.) und Ibrahima Traoré (67.) ließ bei den Gladbacher Fohlen die Konzentration etwas nach, was Frankfurt in die Hände spielte. Vaclav Kadlec (90.) kam kurz vor dem Abpfiff noch zum Anschlusstreffer und in der Nachspielzeit war Frankfurt plötzlich wieder wach - doch es reichte nicht mehr. Hochverdient zieht Mönchengladbach in die nächste Runde ein und spielt weiter in allen drei Wettbewerben mit.

Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach (Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)
Stark und am Ende doch nicht ganz souverän: Gladbach siegt in FrankfurtBild: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images

1899 Hoffenheim - FSV Frankfurt 5:1 (2:0)

Locker, leicht und unbeschwert ins Achtelfinale: Die TSG 1899 Hoffenheim stürmt über den FSV Frankfurt eine Runde weiter. Auch wenn sich der Zweitligist über weite Strecke mühte, blieb am Ende die Dominanz der Kraichgauer Bundesligisten deutlich: Dank Sven Schipplock (23.) und Jannik Vestergaard (45.+3) ging Hoffenheim schon mit 2:0 in die Pause und erhöhte im zweiten Durchgang dann auf 4:0. Roberto Firmino (57.) und Anthony Modeste (72.) machten schon alles klar, wobei Modeste erst 13 Sekunden vor seinem Treffer eingewechselt wurde. Nach dem Ehrentreffer durch Frankfurts Andre Schembri (80.), stellte Roberto Firmino (90.) den Endstand her.

VfL Wolfsburg - 1. FC Heidenheim 4:1 (2:1)

Kurz durften die Underdogs des 1. FC Heidenheim an eine Pokal-Sensation glauben: Marc Schnatterer brachte die Gäste in Führung (12.), doch Wolfsburg antwortete noch vor der Pause mit zwei Treffern durch Daniel Caligiuri (28.) und Bas Dost (44.). In der zweiten Halbzeit zeigte dann der brasilianische Nationalspieler Luiz Gustavo mit zwei sehenswerten Toren (65. Und 79.), dass er sich momentan in einer glänzenden Verfassung befindet. Wolfsburg ist ohne große Mühe eine Runde weiter.

TSV 1860 München - SC Freiburg 2:5 (1:1)

Alles hatte ziemlich vielversprechend angefangen für die Gastgeber: Als Valdet Rama in der 15. Minute die Führung für die Münchener Löwen markierte, träumten vieler Fans der Sechziger bereits vom Achtelfinale. Doch der klassenhöhere SC Freiburg schlug zurück - und wie. Sebastian Freis (25.), Jonathan Schmid (84.) und drei Mal der an diesem Abend unwiderstehliche Admir Mehmedi (59., 64., 89.) schossen Freiburg eine Rund weiter. Den Anschlusstreffer von Rubin-Rafael Okotie (69.) sorgte nur kurzzeitig für Spannung in München.

Son (2.v.l.) sieht Rot wegen einer Tätlichkeit (Foto: Ronny Hartmann/Bongarts/Getty Images)
Die Schlüsselszene: Son (2.v.l.) sieht Rot wegen einer Tätlichkeit - Bayer schwächte sich selbstBild: Ronny Hartmann/Bongarts/Getty Images

1. FC Magdeburg - Bayer 04 Leverkusen 4:5 i.E. (1:1)

Nahezu in Bestbesetzung lief die Werkself beim 1. FC Magdeburg auf und überrollte den Viertligisten zunächst mit einem schnellen Tor: Hakan Calhanoglu nutzte eine Lücke im Defensivverbund von Magdeburg zum frühen 0:1 (3.). Doch wer geglaubt hatte, das war es im Sinne des Champions-League-Teilnehmers, der sah sich getäuscht. Christoph Siefkes glich völlig überraschend für Magdeburg aus (28.). Und Leverkusen machte es sich in der Folge selbst schwer: Heung Son fühlte sich von zwei Gegenspielern provoziert und trat wütend zu - Schiedsrichter Daniel Seibert blieb gar nichts anderes übrig als dem Südkoreaner Rot zu zeigen (77.). Und dann stand Magdeburg in der 111. Minute Kopf: Niklas Brandt knallte den Ball mit voller Wucht in den Winkel zum 2:1. Doch Bayer kam zwei Minuten später tatsächlich in Unterzahl noch einmal zurück, weil Kyriakos Papadopoulos nach einem Freistoß energisch zum 2:2 einköpfte. Was dann folgte, wird man sich in Magdeburg noch lange erzählen: Der 1. FC lag im Elfmeterschießen schon mit zwei Treffern vorne, doch Leverkusens Bernd Leno machte mit seinen Paraden die Magdeburger Träume zunichte - sehr glücklich gewann die Werkself am Ende mit 5:4 im Elfmeterschießen.

RB Leipzig - Erzgebirge Aue 3:1 n.V. (1:1)

Im Duell der Zweitligisten schien viel für die Leipziger zu sprechen: RB spielte nicht nur vor eigenem Publikum, sondern zeigte in der Liga bisher auch deutlich stärkere Leistungen als Gegner Erzgebirge Aue. Doch die Veilchen aus Aue, die in der 2. Liga derzeit auf Rang 15 stehen, erwischten den besseren Start: Mit einem schnellen Konter über die rechte Außenbahn zwangen sie RB-Spieler Lukas Klostermann zu einem Eigentor (20.). RB Leipzig schien nach zahlreichen vergebenen Chancen schon geschlagen, doch Yussuf Poulsen machte in Nachspielzeit per Kopf noch den umjubelten Ausgleich (90.+1) und Dominik Kaiser nutzte einen Foulelfmeter zum 2:1 (98.). Terrence Boyd (108.) macht mit dem 3:1 dann alles klar.

Kickers Würzburg - Eintracht Braunschweig 0:1 (0:0)

Viertligist gegen Zweitligist - klingt nach einer klaren Sache. Doch die war es nicht: Zwischen den aufstrebenden Amateuren der Kickers aus Würzburg und Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig war lange kein Klassenunterschied zu sehen. Dann war es am Ende die Kaltschnäuzigkeit von Havard Nielsen, die Braunschweig eine Runde weiter brachte. Dank eines schönen Spielzugs und Nielsens Abschluss in der 78. Minute gewinnt die Eintracht etwas glücklich mit 1:0.

Den Liveticker der Partien zum Nachlesen gibt es hier.