Bayern-Trainersuche: Die Kandidaten

Schon nach der Entlassung von Carlo Ancelotti galt Thomas Tuchel als Kandidat für den Trainerposten in München. Mit dem im Sommer beim Rivalen aus Dortmund entlassenen Trainer führten die Bayern sogar nachweislich Gespräche. Auch für den Sommer 2018 gilt Tuchel als Kandidat. Der 44-Jährige soll bei Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zu den Favoriten auf die Heynckes-Nachfolge zählen.

Im Gegensatz zu Rummenigge soll Uli Hoeneß Julian Nagelsmann präferieren. Der gebürtige Bayer passt perfekt in seine Philosophie: ehrgeiziger Typ mit Bezug zu München. Nagelsmann ist der Hoeneßsche "Mia san Mia Kandidat", wird aber auch in Dortmund gehandelt. Skeptiker halten ihn für zu unerfahren, seine internationale Premiere mit Hoffenheim ging mit dem K.o. in der Europa League schief.

Als Spieler feierte Kovac zwischen 2001 und 2003 Erfolge bei den Bayern zusammen mit Sportdirektor Salihamidzic. Als Trainer der kroatischen Nationalmannschaft (2013-2015) und in Frankfurt (seit 2016) machte er sich einen Namen. Auch Jupp Heynckes lobte ihn zuletzt, attestierte Kovac einen "richtig guten Job" und "Unaufgeregtheit". Dennoch: Für seine Verpflichtung gibt es keine echten Anzeichen.

Klopp ist das Gesicht der bis dato letzten Erfolgsära beim BVB, traf die Bayern mit dem Double 2012 bis ins Mark. Seit 2015 coacht Klopp den FC Liverpool, in München gilt er schon länger zumindest als "potenzieller Kandidat" für den Trainerposten. Dafür, dass es im Sommer konkret wird, spricht aktuell nicht viel. Dass Klopp das Zeug zum Bayern-Coach hat, bezweifelt aber keiner.

Bei Heimspielen der Bayern war Bundestrainer Löw bisher nur als Tribünengast zugegen. Aber die Vorstellung, dass der Weltmeister-Trainer den absoluten Branchenprimus der Bundesliga übernehmen könnte, liegt naturgemäß irgendwie auf der Hand. "Natürlich kann ich mir vorstellen, irgendwann einen Verein zu trainieren", sagte der Bundestrainer zuletzt im Aktuellen Sportstudio. Schaun mer mal...

Wer den Bayern weh tut, den vergessen sie nicht. Das gilt auch Ex-Barca-Trainer Enrique, der den Bayern im Champions-League-Halbfinale 2015 empfindliche Niederlagen beibrachte und den Titel gewann, während die Münchner beim Finale in Berlin zuschauen mussten. Enrique ist ein international anerkannter Top-Trainer, doch die Bayern suchen einen, der deutsch spricht. Das wird wohl nichts.

Angeblich soll auch Paulo Fonseca den Verantwortlichen des FC Bayern angeboten worden sein. Das berichtet die "Sport Bild". Der Vertrag des Italieners bei Schachtjor Donezk läuft im Sommer 2018 aus. Nach dem Achtelfinaleinzug der Ukrainer in der Champions League löste Fonseca ein Versprechen ein und erschien als Zorro zur Pressekonferenz. Fonseca ist ein Freund von Ex-Bayern-Coach Guardiola.