Wunschfinale perfekt
16. April 2014Minikrise? Motivationsprobleme? Fehlende Konzentration im Endspurt des Triple-Kampfes? Keine Spur davon! Der FC Bayern München demonstrierte erneut eiskalt, wie eine Spitzenmannschaft funktioniert: Den Gegner kommen lassen, in Sicherheit wiegen und dann blitzschnell und gekonnt zuschlagen - zur Not auch schmucklos. Mit einem ungefährdeten 5:1 (2:0)-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern qualifizierte sich der FCB zum 20. Mal für das DFB-Pokalfinale - 16 Mal hat der deutsche Rekordmeister den Wettbewerb schon gewonnen. "Die Kritik in den vergangenen Wochen war mir ein bisschen zu viel. Es ist menschlich, dass man ein oder zwei Gänge zurückschaltet, wenn man Meister ist", sagte Toni Kroos in der ARD. "Wichtig ist nur, dass man wieder hochschaltet, wenn es zählt."
Nach drei sieglosen Partien in der Bundesliga bot Trainer Pep Guardiola seine vermeintlich beste Elf auf. Der Zweitliga-Vierte Kaiserslautern legte mutig los, fand schnell in die Partie und zeigte gute Ansätze, die jedoch nicht zu gefährlichen Torraumszenen führten. Immerhin dauerte es bis zur 23. Minute, bis dass der Ball zum ersten Mal im Kaiserslauterer Tornetz zappelte: Bastian Schweinsteiger war nach einer Ecke von Arjen Robben nicht zu stoppen und wuchtete den Ball per Kopf in die Maschen. Der Treffer war für Kaiserslauterns Torwart Tobias Sippel ebenso wenig zu erreichen wie das platzierte 2:0 durch Toni Kroos in der 32. Minute. Auf der Gegenseite war erneut Nachwuchstorwart Lukas Raeder für den noch an der Wade verletzten Manuel Neuer in die Mannschaft gerückt. Der Regionalliga-Keeper hatte jedoch wenig zu tun - anders als bei der 0:3-Klatsche am vergangenen Bundesliga-Spieltag gegen Borussia Dortmund.
Zoller macht den Ehrentreffer
Dieses Mal fielen die Treffer wieder auf Seiten der Bayern. Thomas Müller verwandelte einen von Schlitzohr Robben geschickt herausgeholten Foulelfmeter sicher zum 3:0 (50.). Das Spiel schien gelaufen, da fasste sich der zuvor glücklose Simon Zoller ein Herz und erzielte den 1:3-Anschlusstreffer (60.). Kaiserslautern war in der Folge drauf und dran, noch ein Tor zum Pokalabend dazu zusteuern. Doch dann machten Mario Mandzukic und Mario Götze mit ihren Treffern den 5:1-Endstand perfekt (78./90.). FCK-Coach Kosta Runjaic war trotz der Pleite zufrieden: "Wir haben gute Werbung für uns gemacht", sagte er beim Fernsehsender Sky: "Wir haben gefühlt mehr aufs Tor geschossen als Manchester. Wir wollen jetzt den Schub mitnehmen in das schwere Restprogramm."
Im Endspiel am 17. Mai in Berlin wartet der Bundesligazweite Borussia Dortmund. Der BVB hatte sich am Vorabend mit einem 2:0-Erfolg über den VfL Wolfsburg in das Finale gespielt. In der Liga hatte zuletzt die Borussia die Oberhand. Zudem ist Dortmund das einzige Team im Wettbewerb, das noch kein Gegentor kassiert hat. Das vorletzte Aufeinandertreffen im DFB-Pokal hat der BVB noch gut in Erinnerung: 2012 hatten sich die Dortmunder in einem fulminanten Endspiel mit 5:2 gegen die Bayern durchgesetzt.