1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Beben in Taiwan lässt Hochhäuser einstürzen

6. Februar 2016

Schwere Erdstöße haben in Taiwan die Menschen aus dem Schlaf gerissen. Mehrere Gebäude stürzten ganz oder teilweise ein. Mindestens elf Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt.

https://p.dw.com/p/1Hqdb
Ein Hochhaus in der Stadt Tainan neigt sich nach dem Beben bedrohlich zur Seite (Foto: Reuters)
Ein Hochhaus in der Stadt Tainan neigt sich nach dem Beben bedrohlich zur SeiteBild: Reuters

Bei einem schweren Erdbeben in Taiwan sind nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Durch den Erdstoß der Stärke 6,4 stürzten in der Stadt Tainan im Süden der Insel mehrere Wohnhäuser ein. Eine Frau, ein Mann und ein Baby starben in den Trümmern eines 16-stöckigen Hochhauses, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte. Mehr als 300 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden mehr als hundert Menschen allein aus den Trümmern des 16-stöckigen Hochhauses gerettet, das komplett auf die Seite stürzte. Wie viele noch in den Gebäuderesten dieses Hochhauses und anderer Gebäude vermisst werden, ist unklar. Eine groß angelegte Bergungsaktion ist angelaufen.

Die Rettungskräfte waren im Dunkeln mit Scheinwerfern im Einsatz, um in den Trümmern nach weiteren Überlebenden zu suchen. Mit Leitern versuchten sie, durch die Fenster in die völlig zerstörten Wohnungen zu gelangen. Eine Frau berichtete im Fernsehsender SET TV, sie habe mit einem Hammer ihre verbogene Wohnungstür aufgebrochen, um ins Freie zu gelangen. Die meisten kleinen Häuser in der Zwei-Millionen-Metropole blieben intakt.

Rettungskräfte helfen einer Verletzten aus den Trümmern (Foto: Reuters)
Rettungskräfte helfen einer Verletzten aus den TrümmernBild: Reuters

Madonna auf Tour in Taiwan

Das Erdbeben war überall auf der Insel zu spüren. Es überraschte auch Superstar Madonna und ihre Musiker, die in Taiwan gerade auf Tour sind. Ihr Manager Guy Oseary schrieb aus Taipeh auf Instagram: "Wir sind alle OK... Hoffe, dass es vorbei ist."

Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS rund 40 Kilometer nordöstlich der Hafenstadt Kaohsiung. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik teilte mit, es bestehe keine Gefahr einer Riesenwelle.

Rettungskräfte dringen in das umgestürzte Hochhaus in Tainan ein. (Foto: picture alliance)
Rettungskräfte dringen in das umgestürzte Hochhaus in Tainan ein.Bild: picture-alliance/AP Photo

Insel liegt in Erdbebenregion

In Taiwan führen schwere Beben immer wieder zu Zerstörungen. Im September 1999 waren bei Erdstößen der Stärke 7,6 etwa 2400 Menschen ums Leben gekommen. Im Juni 2013 kamen bei einer Erschütterung der Stärke 6,4 vier Menschen ums Leben. Damals gab es landesweit Erdrutsche. Die Insel liegt nahe an der Stelle, an der zwei tektonische Platten aneinander stoßen. Dadurch baut sich Spannung in der Erdkruste auf und es kommt zu Beben.

ago/haz (dpa, rtre, afp, afpe)