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Beckenbauer "eine unsterbliche Persönlichkeit des Sports"

9. Januar 2024

Mit dem endgültigen Abschied des "Kaisers" hat der Sport ein Idol verloren. Das lässt sich aus den Reaktionen auf den Tod des 78-Jährigen ablesen. Weltweit würdigen Medien, Sportler und Weggefährten Franz Beckenbauer.

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Fußball Franz Beckenbauer | WM 1974
Bild: Roland Witschel/dpa/picture alliance

Der Tod von Franz Beckenbauer, Deutschlands größtem Fußballidol, hat für viele Reaktionen und Anteilnahme gesorgt. Seit längerem gesundheitlich angeschlagen, war Beckenbauer am Sonntag verstorben. "Die ganze Welt des Fußballs und darüber hinaus trauert um unseren Freund Franz", sagte der ehemalige Chef des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, in einem Zeitungsinterview. Der Klub, bei dem Beckenbauer lange Jahre als Spieler, Trainer und Präsident aktiv war, möchte ihm eine große Trauerfeier im Stadion ausrichten. Beckenbauers früherer Mitspieler und Ex-Bundestrainer Berti Vogts regte an, den DFB-Pokal umzubenennen, um das Andenken an Beckenbauer zu bewahren.

Zuvor hatten schon Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Lebensleistung des Verstorbenen gewürdigt. Mit seinem Führungsstil und seiner Spielphilosophie habe Beckenbauer die deutsche Nationalmannschaft in der ganzen Welt "zu einem herausragenden Botschafter unseres Landes gemacht", sagte Steinmeier.

Messi, Nowitzki und Lineker nehmen Anteil

Auch international hat die Nachricht von Beckenbauer Tod ein großes Echo der Trauer und Anteilnahme gefunden. Betont schlicht hielt Argentiniens Fußball-Ikone Lionel Messi seine Würdigung. Zu einem Schwarz-Weiß-Bild des "Kaisers" mit dem Ball am Fuß schrieb er auf seinem Instagram-Kanal die Abkürzung für "Ruhe ihn Frieden". Die Stiftung des vor etwas mehr als einem Jahr  verstorbenen brasilianischen Weltstars Pelé erinnerte an die lebenslange Freundschaft der beiden Fußballer.

Ex-Basketballer Dirk Nowitzki schrieb bei X: "Er hat die letzten Jahrzehnte wie kein anderer auf und außerhalb des Spielfeldes geprägt." Auf der gleichen Plattform drückte Gary Lineker, der ehemalige britische Nationalspieler und heutige Fußballkommentator, seine Trauer und Anteilnahme aus. Er hob den "Anmut und den Charme" hervor, mit dem Beckenbauer seine Erfolge feierte. 

Wortreicher fallen die Reaktionen der internationalen Presse aus. Die französische Zeitung Le Parisien bezeichnet Beckenbauer als "unsterbliche Persönlichkeit des Sports". Die spanische Sportzeitung Marca schreibt: "Es hat nie einen anderen wie ihn gegeben, weder vorher noch nachher. Die Figur des ewigen Kaisers ist unvergleichlich." Vor allem seine Erscheinung und Lässigkeit auf dem Spielfeld haben über seinen Tod hinaus Eindruck hinterlassen. "Er brachte den Deutschen Erfolg und Eleganz. Bei jeder Heldengeschichte in der Hauptrolle: Franz Beckenbauer gelang spielend alles. In seiner Leichtigkeit war er der Deutsche, den es eigentlich nicht gibt", schreibt der Schweizer "Blick". Die britische Zeitung "The Telegraph" würdigt Beckenbauer als den "besten Denker des Fußballs".

Infantino und Ceferin kondolieren

Sein Tod hat auch die Spitzenfunktionäre der Fußball-Verbände tief bewegt. "Franz Beckenbauer: eine Legende des deutschen Fußballs und des Weltfußballs", schrieb Gianni Infantino, Präsident des Weltverbandes FIFA, in seiner Würdigung bei Instagram. "Der Kaiser war ein großartiger Mensch, ein Freund des Fußballs, ein Champion und eine wahre Legende", fuhr Infantino fort: "Wir werden dich niemals vergessen, lieber Franz. Danke für alles."

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin erinnerte sich vor allem an den Spieler Beckenbauer. "Seine unvergleichliche Vielseitigkeit, seine eleganten Übergänge zwischen Abwehr und Mittelfeld, seine tadellose Ballkontrolle und sein visionärer Stil haben die Art und Weise, wie Fußball in seiner Ära gespielt wurde, neu geprägt", sagte der Slowene. "Beckenbauers Vermächtnis als einer der ganz Großen des Fußballs ist unbestritten. Wir verabschieden uns von einer wahren Legende."

Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, bezeichnete Beckenbauer als "guten und treuen Freund, auf den man sich immer verlassen konnte. Seine Nahbarkeit und seine Bescheidenheit im Umgang mit allen Menschen sowie sein von Herzen kommendes, großes karitatives Engagement zeugten von seiner herausragenden Persönlichkeit."

jk/sn (sid,dpa)