Befreit: Ukrainische Städte und Dörfer
Die Streitkräfte der Ukraine konnten einen Teil der von Russland besetzten ukrainischen Gebiete befreien. Wie sieht es nach dem Abzug des russischen Militärs in Lyman, Isjum und anderen Städten und Dörfern aus?
Die Ukraine holt sich ihr Territorium zurück
Ende August hatten die Streitkräfte der Ukraine den Beginn einer Gegenoffensive im Süden und Osten der Ukraine angekündigt. Bis Mitte Oktober konnten sie mehrere Dutzend Ortschaften wieder unter ihre Kontrolle bringen, darunter in den ukrainischen Gebieten Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk, die die Russische Föderation nach Scheinreferenden annektiert hat.
Zerstörte Dörfer, brennende Häuser
Die ukrainischen Behörden berichten über die Erfolge ihrer Armee. Aber sie geben dabei nicht alle Namen der befreiten Ortschaften an, da aus Sicherheitsgründen weiterhin Informationssperren bestehen. In vielen Gegenden wurden während der Kämpfe Wohngebäude zerstört, wie hier in einem Dorf in der Region Cherson.
Symbolträchtiger Erfolg: Lyman ist frei
Lyman, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region Donezk, wurde Ende Mai besetzt. Die Befreiung der Stadt ist ein strategischer Erfolg, der den Streitkräften der Ukraine ermöglicht, die Offensive in der Region Luhansk fortzusetzen. Die Befreiung war zudem ein symbolisches Ereignis, denn einen Tag zuvor hatte Moskau angekündigt, die besetzten Gebiete der Ukraine zu annektieren.
Berge von Militärschrott
Am 1. Oktober hat das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation offiziell zugegeben, dass die russischen Truppen Lyman verlassen haben. Am Straßenrand ließen die Truppen kaputte Panzer, Lastwagen und zerstörte militärische Ausrüstung zurück. In Lyman selbst entdeckten die Streitkräfte der Ukraine auch zurückgelassene ungenutzte russische Munition.
Massengrab mit Kindern
Am 7. Oktober erklärte die ukrainische Polizei, nach dem Abzug der Russen sei in Lyman ein Massengrab mit 180 Leichen entdeckt worden, mit ganzen Familien und Kindern, die zwischen 2019 und 2021 geboren wurden. Die sogenannte "Volksrepublik Donezk" erwiderte nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS, Kiew gebe offizielle Gräber auf einem Friedhof als Massengrab aus.
Ohne Strom und Wasser
Seit Mitte Mai müssen viele Einwohner Lymans ohne Strom, Zentralheizung oder fließendes Wasser leben. Auf diesem Foto schöpft ein Mann Wasser aus einer Pumpe, hinter ihm steht ein zerstörtes Wohnhaus.
Schlangestehen zum Sattwerden
Nachdem die ukrainischen Behörden die Kontrolle über Lyman wiedererlangt hatten, begannen sie, Lebensmittel und Medikamente an die Einwohner der Stadt zu verteilen. Es bildeten sich lange Schlangen.
Kein Unterricht mehr
Hier war in Friedenszeiten eine Schule untergebracht. Jetzt weht auf dem stark beschädigten Gebäude wieder die ukrainische Flagge. Unterricht dürfte in dem Gebäude nicht mehr stattfinden.
Nur noch Fassade
Im Dorf Drobyschewe in der Nähe von Lyman gab es Mitte September heftige Kämpfe. Ein Bewohner des Dorfes fährt mit seinem Fahrrad an einem zerstörten Gebäude vorbei.
Ukrainische Panzer - siegesgewiss
Mitte September startete die Ukraine eine erfolgreiche Offensive in der Nähe von Charkiw und eroberte einen Großteil des Territoriums der Region zurück. Die ukrainische Armee erlangte dabei, wie Beobachter sagen, die strategische Initiative im Krieg. Am 14. September war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Region zu Besuch.
Isjum: Kein Nachschub für den Donbass
Isjum wurde Anfang April von Russland besetzt. Bis zur Befreiung im September diente die Stadt als einer der wichtigsten Stützpunkte für den Nachschub der russischen Truppen an der Front im Donbass. Auf dem Foto ist ein mehrstöckiges Wohngebäude zu sehen, das durch Beschuss völlig zerstört wurde.
Gräber ohne Namen
Laut den ukrainischen Behörden wurden nach der russischen Besatzung Hunderte von nicht gekennzeichneten Gräbern in Isjum entdeckt. Die Überreste einiger der bestatteten Personen weisen Spuren von Folter auf. Eine UN-Mission wird zum Massengrab nach Isjum fahren.
Provisorische Brücke
Bei den Kämpfen wurde auch viel Infrastruktur beschädigt. In Isjum wurde eine Behelfsbrücke errichtet, die vorübergehend die zerstörte Brücke ersetzt.
Schutt, Asche - und Katzen
Die Bewohner der befreiten Stadt Isjum versuchen unter schwierigen Bedingungen zu überleben: ohne Strom, Gas und Trinkwasser. Viele Häuser sowie die städtische Infrastruktur haben unter dem Beschuss sehr gelitten.
Drängeln für Brot
Die Einwohner von Isjum nehmen dankbar Lebensmittel an, die Freiwillige ihnen bringen - wie die Menschen in anderen ukrainischen Städten, die von der russischen Besatzung befreit wurden.
Russische Unterstände - verheizt
Einige Einwohner von Isjum zerlegen die vom russischen Militär gebauten Unterstände. Aus den Baumstämmen machen sie Brennholz, um ihre Häuser zu heizen, die keine Zentralheizung mehr haben.
Russische Panzer - zerstört
Wie in der Nähe von Cherson ist auch in der Region Charkiw eine Menge zerstörter russischer Militärausrüstung zurückgeblieben. Auf dem Bild sind russische Panzer zu sehen, die von den Streitkräften der Ukraine auf der Verbindungsstraße zwischen Charkiw und Isjum vernichtet wurden. Die aktuelle russische Truppenaufstockung erhöht inzwischen jedoch wieder den Druck auf die ukrainische Armee