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Befreiung von US-Geiseln gescheitert

21. August 2014

Es war ein geheimer Spezialeinsatz der US-Militärs in Syrien - doch die Befreiung der Geiseln aus der Hand der Dschihadisten scheiterte. Es ging wohl auch um den später von IS-Terroristen ermordeten Reporter Foley.

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Der von IS-Terroristen getötete Journalist James Foley (Archivfoto: dpa)
Der von IS-Terroristen getötete Journalist James FoleyBild: picture-alliance/dpa

Nach einigem Zögern teilte das Weiße Haus nun mit, dass US-Präsident Barack Obama in diesem Sommer grünes Licht für einen geheimen Militäreinsatz zur Rettung von in Syrien verschleppten US-Bürgern gegeben hat. Laut Pentagon-Sprecher John Kirby war der "kürzlich erfolgte" Befreiungsversuch "unglücklicherweise nicht erfolgreich", weil die Geiseln nicht an dem vom US-Geheimdienst genannten Ort gewesen seien. Die Namen und die Zahl der gesuchten Geiseln nannte die US-Regierung nicht. Die "Washington Post" berichtet unter Berufung auf Regierungsbeamte, zu der Befreiungsaktion sei es "in diesem Sommer" gekommen, die "New York Times" spricht von "Frühsommer".

Erstmals US-Bodentruppen in Syrien

Wie die "New York Times" weiter schreibt, wurden zwei Dutzend Elitesoldaten "in einer komplizierten Aktion" per Hubschrauber in einer abgelegenen Gegend im Norden Syriens abgesetzt. Es ist der erste bekannt gewordene Einsatz von US-Bodentruppen in Syrien seit Beginn des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011.

Man habe den von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) später ermordeten US-Journalisten James Foley und andere von den Militanten festgehaltene Geiseln befreien wollen. Im Verlauf der Operation seien die Soldaten in ein Feuergefecht mit den Terroristen verwickelt worden. Regierungsvertreter gingen davon aus, dass dabei mehrere Dschihadisten getötet worden seien.

Noch mehrere Amerikaner und Briten entführt

Laut "Washington Post" gehörte auch der seit 2013 verschleppte US-Reporter Steven Sotloff zu der gesuchten Gruppe. Mit Sotloffs Tötung drohen die IS-Kämpfer ebenfalls. Mit Blick auf die Enthauptung des US-Journalisten Foley signalisierte Kirby, dass die USA weitere Rettungsversuche unternehmen könnten. Unklar ist, wie viele Amerikaner derzeit noch in Syrien und im Irak verschleppt sind. US-Medien mutmaßen, dass sich drei oder vier US-Bürger in der Gewalt der IS-Terroristen befinden. Auch mehrere Briten sind danach in der Hand der sunnitischen Dschihadisten.

Für Foley, der im November 2012 im Norden Syriens entführt wurde, hatte die IS-Miliz ein Lösegeld in Millionenhöhe gefordert. Die US-Regierung habe die Zahlung abgelehnt, schreiben mehrere US-Blätter.

Vor seiner Ermordung benachrichtigten die Dschihadisten Foleys Familie, wie der Chef der "GlobalPost", Philip Balboni, dem US-Fernsehsender MSNBC sagte. Die Geiselnehmer seien mehrere Wochen lang mit der Familie und der online-basierten Nachrichtenagentur in Kontakt gewesen. Zwischenzeitlich habe er sogar auf Verhandlungen über eine Freilassung des Reporters gehofft, meinte Balboni weiter. Dann sei der Kontakt aber abgebrochen. Nach Beginn der US-Luftangriffe im Nordirak hätten sich die Entführer dann wieder bei den Eltern gemeldet und die Hinrichtung Foleys angekündigt.

"Krebs muss entfernt werden"

US-Präsident Barack Obama kündigte nach der brutalen Tötung des Reporters ein noch entschiedeneres Vorgehen gegen die Dschihadisten an. "Es muss eine gemeinsame Anstrengung geben, den Krebs zu entfernen, damit er sich nicht ausbreitet." Eine Gruppe wie der "Islamische Staat" habe "keinen Platz im 21. Jahrhundert". US-Kampfjets und Drohnen griffen weitere Stellungen der IS-Kämpfer in der Nähe des Mossul-Staudamms im Nordirak an.

Für Ende September lud Obama zu einem internationalen Anti-Terrorismus-Gipfel in New York ein. Das Treffen soll am Rande der UN-Vollversammlung stattfinden. Teilnehmen sollen die Staats- und Regierungschefs der fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat. Dazu gehören neben den USA Russland, China, Großbritannien und Frankreich.

se/haz (ape, afp, dpa)