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Politik

Hilfe für Zivilisten in Syrien blockiert

1. Februar 2018

Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Seit zwei Monaten hat es keinen Hilfskonvoi für Menschen in belagerten Orten Syriens gegeben. Allein wegen der türkischen Offensive in Afrin sind 15.000 Menschen auf der Flucht.

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Syrien Bürgerkrieg in Ost-Ghouta
Luftangriffe der Armee wie hier Anfang Januar in Arbin haben ganze Häuserzeilen in Schutt und Asche gelegtBild: picture-alliance/abaca/A. Al Bushy

Die Lage für Hunderttausende Menschen in abgeriegelten Landstrichen und Orten wie Ost-Ghouta sei entsetzlich, führte UN-Nothilfekoordinator Jan Egeland vor Journalisten in Genf aus. Demnach war der letzte Konvoi mit Hilfsgütern Ende November 2017 in einem Gebiet mit mehr als 7.000 Menschen eingetroffen.

Syrien Ost-Ghouta Hilfsorganisation
Ein LKW des Roten Halbmonds brachte Ende November Hilfsgüter für die Bewohner von Nasabijeh in Ost-Ghouta Bild: Reuters/B. Khabieh

Regierung und Rebellen in der Kritik

Nie zuvor habe die Regierungsseite zwei Monate lang sämtliche Anträge auf Konvoifahrten zu den Bedürftigsten abgeblockt, klagte Egeland. Auch die Rebellenseite sei kaum noch kooperativ.

In der Rebellenhochburg Ost-Ghouta, nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus, harren 380.000 Kinder, Frauen und Männer aus. Egeland verlangte von der syrischen Regierung, deren Truppen Ost-Ghouta belagern, und den Rebellen eine humanitäre Feuerpause. Die Menschen in Ost-Ghouta bräuchten dringend Hilfe.

Türkische Armee nimmt Berg Baraja in Syrien ein
Siegerpose pro-türkischer Kämpfer nach Einnahme einer strategisch wichtigen Anhöhe nahe AfrinBild: picture alliance/AP

Sorge um Zivilisten in Afrin

Die humanitäre Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen ist auch höchst besorgt über die Lage der Zivilisten in Afrin, wo die Türkei vor knapp zwei Wochen eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG startete, die sie als Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ansieht. Allein dort seien 15.000 Menschen vor der Gewalt aus dem Umland in die Stadt Afrin geflüchtet.

Insgesamt seien mehr als 2,8 Millionen Menschen im vergangenen Jahr aus ihrem  Wohn- oder Zufluchtsort geflüchtet, so Egeland, manche von ihnen mehrfach.

uh/kle (dpa, epd, ap)