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Snowden-Dokumente "geknackt"

14. Juni 2015

Großbritanniens Auslandsgeheimdienst hat Berichten zufolge Agenten aus Einsätzen abgezogen, nachdem sich Russland und China Zugang zu den Snowden-Dokumenten verschafft hatten.

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Symbolbild Geheimdienst Akte Top Secret vertraulich
Bild: Fotolia/Brian Jackson

Russland und China haben sich Medienberichten zufolge Einsicht in vom Enthüller Edward Snowden entwendete westliche Geheimdienstdokumente verschafft. Mechanismen zum Schutz der Daten seien von den beiden Ländern umgangen worden, berichtete die britische "Sunday Times".

Das Knacken der Daten habe den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 dazu gezwungen, Agenten aus Einsätzen abzuziehen. Die Zeitung berief sich auf Quellen im Sitz des Premierministers, im Innenministerium und in den Sicherheitsbehörden.

Edward Snowden im März in einer Videoschalte auf der CeBIT in Hannover (Foto: dpa)
Edward Snowden im März in einer Videoschalte auf der CeBIT in HannoverBild: picture-alliance/dpa

Eine Quelle in der Downing Street sagte dem britischen Rundfunk BBC, Russland und China seien im Besitz von Informationen, die zum Abzug der Agenten führten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass einem von ihnen etwas geschehen sei.

Seit zwei Jahren werden immer neue Informationen über die weltweiten Überwachungsaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA und seines britischen Verbündeten GCHQ bekannt. Grund: Der Ex-NSA-Mitarbeiter Snowden hat unzählige Dokumente darüber an sich gebracht und diese an Journalisten übergeben.

Zentrale des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 (Foto: AP)
Zentrale des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6Bild: AP

Die Regierung in Moskau hatte Snowden nach dessen Enthüllungen zeitlich befristetes Asyl gewährt und wiederholt eine Auslieferung in die USA abgelehnt. Der Ex-NSA-Mitarbeiter hat selbst erklärt, er werde nach Amerika zurückkehren, wenn man ihm ein faires Gerichtsverfahren garantiere. Snowdens Enthüllungen der amerikanischen Spionageprogramme sind in den USA umstritten. Während einige ihn als Vorkämpfer für die Bürgerrechte sehen, wollen ihn andere als Landesverräter vor Gericht stellen.

stu/wl (dpa, rtr)