Berlin: Flughafen wird noch teurer

Die "Bild"-Zeitung berichtet am Freitag, dass die Kosten für den Großflughafen in Berlin weiter explodieren. Die Berechnungen eines Projektsteuerers hätten ergeben, dass der Airport die Steuerzahler noch weitere 1,1 Milliarden Euro kosten werde.

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Rainer Bomba, hat diese Zahl nicht bestätigt, aber mögliche Zusatzkosten nicht ausgeschlossen. Am Rande einer Sitzung des Flughafen-Untersuchungsausschusses sagte der CDU-Politiker: "Der aktuelle Stand ist 4,3 Milliarden Euro. Wir wissen, dass es mehr werden kann." Am 13. Dezember wird der Aufsichtsrat von der Airport-Geschäftsführung über die aktuellen Kosten informiert. Bomba: "Dann werden wir mehr Licht ins Dunkel bringen."

Pannen über Pannen

Die Berliner Zeitung berichtete in ihrer Donnerstagsausgabe über die Hintergründe des Baudebakels: Zum Desaster sei unter anderem deshalb gekommen, weil die Flughafen-Betreiber die Baupläne wiederholt geändert haben wollten. Das habe die Kosten in die Höhe getrieben und "zum Teil massive Störungen" des Projektes ausgelöst. Die für den 3. Juni 2012 geplante Eröffnung hatte mehrfach verschoben werden müssen.

Der Bau des Flughafens Berlin Brandenburg "Willy Brandt" hatte 2006 begonnen und sollte ursprünglich 1,7 Milliarden Euro kosten, bis zur Fertigstellung könnte er dreimal so teuer werden. Seit dem 11. März ist der ehemalige Air-Berlin-Chef und vormalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft. Er hat eine Teileröffnung des Airports für das Frühjahr 2014 angekündigt. Ein Termin für die Gesamtfertigstellung ist noch nicht festgelegt.

dk/gmf (dpa)