Berlin im Liebestaumel
Rund 10.000 Teilnehmer verbreiten am Samstag bei der "Zug der Liebe“-Demo positive Gefühle in der Hauptstadt. Laut Veranstalter sollte es keine Neuauflage der Loveparade sein. Die Bilder sprechen eine andere Sprache.
Oben ohne
"Mehr Mitgefühl, mehr Nächstenliebe und soziales Engagement." So hießen die offiziellen Ziele des "Zugs der Liebe". Doch auf den ersten Blick sah man vor allem eins: ganz viel nackte Haut.
Quer durch Berlin
Der Demonstrationszug startete um 14 Uhr im Berliner Party-Viertel Friedrichshain und zog dann am Alexanderplatz vorbei durch Kreuzberg bis nach Treptow, wo er um 21 Uhr endete. Während der gesamten Zeit strömten immer mehr Menschen dazu.
Die Sonne lacht
Bei warmen 27 Grad tanzten sich die rund 10.000 Teilnehmer durch die deutsche Hauptstadt. Bis zuletzt gab es keine größeren Zwischenfälle. In den sozialen Netzwerken hatten sich ursprünglich rund 25.000 Menschen für die Demo angemeldet.
Kleine Loveparade
Die "Mini-Loveparade" - wie einige Besucher die Demo auch nannten - lockte vor allem Freunde der Techno-Musik an. Auf den Wagen legten DJs aus der alternativen Berliner Clubszene auf. Zu den Wagenmachern gehörten Clubs wie die "Techno Türken" und "Insomnia" oder Veranstaltungsreihen wie "Open Air To Go".
Politische Botschaften
Auf jedem der insgesamt 15 Wagen durfte sich ein unabhängiger Verein präsentieren - beispielsweise die "Berliner Tiertafel", der Verein "Straßenkinder" oder die "Freunde des Mauerparks". Das Foto zeigt Vertreter des Vereins "Schwuz", die für freie Liebe demonstrierten. Unter den Feiernden musste man nach den politischen Botschaften dagegen suchen.
Nur die Liebe zählt
Keine Werbung und kein Sponsoring. Das war den Veranstaltern im Vorfeld ganz wichtig. Beim "Zug der Liebe" sollten vor allem die Vereine Aufmerksamkeit bekommen. Mit dieser Prämisse distanzierten sich die Macher auch klar von der Loveparade, welche zuletzt nicht mehr als Demonstration genehmigt wurde und vor allem kommerzielle Interessen verfolgte.
Erinnerung an die Loveparade
Dass der "Zug der Liebe" genau einen Tag nach dem fünften Jahrestag des schrecklichen Loveparade-Unglücks durch Berlin fuhr, war nach Angaben der Organisatoren Zufall. 2010 waren 21 Menschen bei einer Massenpanik in Duisburg ums Leben gekommen. Seitdem gibt es keine Loveparade mehr.
Unerwiderte Liebe
"Jeder 2. hält Handy hoch, jeder 3. hat nen Selfiestick, jeder 4. trinkt Alk, jeder 5. raucht Gras." So beschreibt ein Twitter-User den Zug der Liebe. Nicht alle waren begeistert von der tanzenden Menge, die durch Berlin zog und teilweise den Verkehr lahm legte.