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"Wir stehen an der Seite Frankreichs"

9. Januar 2015

Kanzlerin Merkel hat nach den Terrorattacken Frankreich einen gemeinsamen Kampf für die europäischen Werte und die Freiheit zugesagt. Es gelte unabhängig vom Glauben die Würde des Menschen zu schützen.

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Angela Merkel bei der Klausurtagung des CDU-Bundesvorstandes (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

"Da, wo Werte angegriffen werden, müssen wir unsere Stimme erheben", machte Angela Merkel am Rande der Klausur des CDU-Bundesvorstands in Hamburg deutlich. Es sei ein wichtiges Zeichen deutsch-französischer Freundschaft, "dass wir in diesen Stunden zusammenstehen". Die Menschen in Deutschland stünden fest an der Seite Frankreichs, wenn es um die Verteidigung so wichtiger Werte wie Freiheit der Presse, wie Freiheit der Religion gehe.

"Werte werden verteidigt"

Nach den Worten der Kanzlerin steht jetzt schon fest, dass das Jahr 2015 eine Herausforderung in der Verteidigung dieser Werte wird, die den Europäern wichtig seien. "Wenn das in Gefahr gerät, wie durch den barbarischen Anschlag auf die Karikaturisten, dann müssen wir zusammenstehen", unterstrich Merkel.

Die Kanzlerin machte deutlich, dass sie gemeinsam mit ihrem Parteifreund und Innenminister Thomas de Maizière am Sonntag in Paris an dem Gedenkmarsch für die Opfer teilnehmen wird. Zugesagt haben unter anderen europäischen Spitzenpolitikern auch der britische Premier David Cameron, der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy und sein italienischer Kollege Metteo Renzi. Dieser twitterte: "JeSuisCharlie: Wir werden der Angst nicht erlauben, Europa zu verändern."

De Maizière wies darauf hin, dass nach den Terrorattacken in Deutschland die Sicherheitsvorkehrungen erhöht wurden. "Wir sind in engem Kontakt mit den Ländern und haben einen Plan für solche Fälle, den haben wir hochgefahren", erklärte der Minister ohne konkret zu werden.

Obama bekräftigt Solidarität

Auch US-Präsident Barack Obama versicherte der Regierung in Paris nochmals die Solidarität seines Landes. Er wies darauf hin, dass Frankreich der älteste Verbündete der USA sei. "Wir kämpfen zusammen mit Euch für die Werte, die wir teilen", betonte der US-Präsident bei einer Kundgebung im Bundesstaat Tennessee.

"Jüdisches Leben in Frankreich bedroht"

Der Jüdische Weltkongress (WJC) sieht nach der Geiselnahme in einem Supermarkt für koschere Produkte in Paris das jüdische Leben in Frankreich insgesamt bedroht. "Das jüdische Leben in dem Land wird keine Zukunft haben, wenn diese lebensbedrohende Gefahr, die von islamistischen Terroristen ausgeht, nicht effektiv und schnell angegangen wird", sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder in New York. Er rief die Franzosen auf, "zu Millionen auf die Straße zu gehen und gegen Antisemitismus zu protestieren". Lauder will am Sonntag ebenfalls nach Paris kommen.

Der israealische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte die Regierung in Paris auf, die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen im Land weiterhin hoch zu halten. In einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten François Hollande bot Netanjahu Frankreich zudem jede mögliche Hilfe an.

se/djo (dpa, afp, rtr, ape)