Bewohner kehren nach Fort McMurray zurück
2. Juni 2016Die Bewohner von Fort McMurray brauchen starke Nerven. Einige von ihnen haben vermutlich ihren ganzen Besitz verloren. Die drei am schwersten betroffenen Stadtteile sind bis zu 90 Prozent zerstört. Feuerwehrleute konnten aber den größten Teil der Innenstadt und auch die wichtigste Infrastruktur der Stadt retten. Regierungschefin Rachel Notley sagte, die Rückkehr sei dank der mutigen und engagierten Retter möglich. Sie hätten große Teile der Stadt von einem der schwersten Brände ihrer Geschichte verschont. Vor den Bewohnern lägen viele schwierige Tage. "Sie haben enormen Mut unter schwierigsten Bedingungen bewiesen", sagte Notley. "Und sie werden in den nächsten Tagen jede Unze dieses Mutes brauchen."
Die Polizei gab am Morgen die Autobahn nach Fort McMurray wieder frei. Auf einer Autobahnbrücke empfing eine große kanadische Flagge die Heimkehrer. Auf Plakaten in der Stadt hieß es: "Gemeinsam bauen wir wieder auf". Helfer verteilten Willkommenspakete, Staubschutzmasken und Informationsbroschüren.
Supermärkte, Apotheken, Banken und Tankstellen haben wieder geöffnet. Die Behörden empfehlen aber trotzdem, Wasser, Lebensmittel, Medikamente und Benzin mitzunehmen. Die Lager der Geschäfte sind noch nicht wieder gefüllt und auch beim Trinkwasser gibt es noch Probleme. 2000 Bewohner können vorerst nicht zurückkehren, weil in ihren Wohngegenden erhöhte Konzentrationen gefährlicher Stoffe gemessen wurden – darunter Arsen, Dioxine und Furane.
Der Wiederaufbau von Fort McMurray wird vermutlich Jahre dauern. Die 100.000-Einwohner-Stadt im Westen Kanadas war Anfang des Monats vollständig geräumt worden. Die Flammen zerstörten in der Region 5800 Quadratkilometer Wald.
ha/stu (afp/dpa/ap/rtr)