Surekha Lakkewar kann sich noch genau an den Abend des 2. Dezember 1984 erinnern: "Unsere Augen fingen plötzlich an zu schmerzen, als ob jemand Chilis hineingerieben hätte, und wir konnten kaum noch atmen.” Aus der indischen Pestizidfabrik Union Carbide waren tonnenweise giftige Gase entwichen. Tausende Menschen starben, hunderttausende wurden verletzt. Die Nachkommen weisen teils schwere Behinderungen auf, denn die Gase waren genschädigend. Auch Surekhas Enkelsohn, der zwei Wochen nach dem Unglück geboren wurde, ist mehrfach behindert. Wissenschaftler warnen: Sowohl das Erdreich als auch das Grundwasser in der Gegend rund um die ehemalige Chemiefabrik sind nach wie vor kontaminiert. Dennoch ist das Gelände heute nicht abgesperrt. Das Leitungswasser, sagen die Anwohner, schmecke etwas seltsam. Eine Reportage von Akanksha Saxena.