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Biathlon-Damen in der Staffel auf Rang zwei

7. Januar 2018

Die deutschen Skijägerinnen kämpfen sich beim Heim-Weltcup in Oberhof in der Staffel auf den zweiten Platz. Allerdings ist beim Schießen noch Luft nach oben. Bei den Herren sorgt der Nebel für irreguläre Bedingungen.

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Biathlon | Weltcup Oberhof | Denise Herrmann
Bild: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/H. Schmidt

Ohne ihre Top-Läuferinnen Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand haben die deutschen Biathletinnen beim Weltcup in Oberhof den nächsten Sieg verpasst. Die DSV-Formation in der Besetzung Vanessa Hinz (eine Strafrunde), Denise Herrmann (zwei Nachlader), Franziska Preuß (0) und Maren Hammerschmidt (eine Strafrunde) belegte hinter Frankreich den zweiten Rang. Platz drei sicherte sich das Quartett aus Schweden.

"Mit der Strafrunde bin ich natürlich nicht zufrieden. Das alles war ein bisschen wie der Sprung ins kalte Wasser", sagte Hammerschmidt, die bis zum letzten Schießen noch Siegchancen besaß und erstmals als Schlussläuferin antrat, in der ARD. Nach 4 x 6 Kilometern lag Deutschland 32,4 Sekunden hinter den Französinnen, die nur eine Strafrunde drehen mussten. Letztmals bezwungen worden war eine deutsche Staffel zuvor am 11. März 2016, seither gewann der amtierende Weltmeister sechs Rennen in Serie.

Hinz wackelt beim Schießen

Das Rennen im Thüringer Wald begann für das deutsche Quartett denkbar ungünstig. Zwar waren die Bedingungen bei nebeligem Wetter nicht ideal, aber laut Bundestrainer Gerald Hönig "absolut beherrschbar". Dennoch offenbarte Hinz überraschende Schwächen. Drei Nachlader benötigte sie im ersten Anschlag, dann folgte Stehend die Strafrunde. Mit einer starken und mutigen Leistung brachte Ex-Langläuferin Herrmann ihr Team wieder an die Podestränge heran. "Ich habe gesehen, dass nur volle Attacke hilft", sagte Herrmann. Dieses Motto nahm sich danach wohl auch Preuß zu Herzen, sie benötigte keinen einzigen Nachlader und legte so den Grundstein für den zweiten Platz.

Die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier und Hildebrand, die im Sprint und der Verfolgung die besten Ergebnisse für den DSV geliefert hatten, wurden am Sonntag geschont. Dahlmeier hatte sich in dieser Saison schon zwei Infekte eingefangen, Hildebrand im Sommer eine hartnäckige Fußverletzung erlitten.

Keine Sicht auf die Zielscheiben

Biathletenbei Nebel am Schießstand
Die Sichtweite lag teilweise unter 50 MeternBild: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/M. Schutt

Unter widrigsten Bedingungen und in extrem dichtem Nebel verpasste anschließend die deutsche Herrenstaffel das Podest. Die Athleten suchten verzweifelt die Zielscheiben, es hagelte Fehlschüsse im Sekundentakt: Roman Rees, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Arnd Peiffer landeten nach 4 x 7,5 Kilometern und zehn Strafrunden auf Rang sechs. Beim Sieg von Schweden (eine Strafrunde) vor Italien (2) und Norwegen (3) handelte sich allein Kühn neun Strafrunden ein. "Ich habe nichts gesehen. Und wenn ich nichts sehe, weiß ich nicht, auf was ich schießen soll. Es wäre besser gewesen, abzubrechen", sagte Kühn der ARD. Diese Meinung teilten nahezu alle Beteiligten. "Das war definitiv kein regulärer Wettkampf. Man sah teilweise die Athleten nicht mehr, geschweige denn die Scheiben", sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Der Sachse Michael Rösch, der für Belgien startet, meinte: "Es war schon grenzwertig. Ich habe immer über den Diopter geschaut, ob es ein Treffer war."

Schon Rees, der für den erkrankten Erik Lesser als Startläufer in die Loipe gegangen war, offenbarte extreme Sichtprobleme und handelte sich im zweiten Schießen eine Strafrunde ein. Danach verdichtete sich der Nebel noch einmal, Kühn sah beim Schießen praktisch nichts, er musste nach dem Liegendschießen vier und nach dem Stehendanschlag fünf Extrarunden drehen. Die Bedingungen verbesserten sich nach der ersten Hälfte nur unwesentlich, dennoch gelangen Doll eine fehlerfreie Einlage und eine weitere, bei der er nur einen Nachlader benötigte. "Das hat mich wirklich überrascht", sagte Doll. Weil Peiffer auch nur zwei Nachlader benötigte, verbesserte sich das DSV-Team noch auf den sechsten Rang.

asz (sid, dpa)