Bildband "Oktoberfest": Rainer Viertelböck zeigt die etwas anderen Wiesn
Die Ruhe vor dem Besucheransturm, dann Bierseeligkeit und Rausch – in seinem Bildband mit dem schlichten Titel "Oktoberfest" zeigt Rainer Viertlböck Deutschlands berühmtestes Volksfest aus verschiedenen Perspektiven.
Leere Bierzelte auf dem Oktoberfest
…sieht man selten. Und genau darum geht es Fotograf Rainer Viertlböck: Während der Oktoberfeste 2014 und 2015 dokumentiert er Ikonisches und Überraschendes von der Wiesn. In seinem Bildband stellt er unter anderem Vorher-Nachher-Bilder der 14 riesigen Festzelte nebeneinander - einmal leer und einmal brechend voll.
Buntes Menschengewimmel
Der Ruhe vor dem Sturm folgen jedes Jahr etwa 6 Millionen Besucher. "Die Dynamik der Wiesn entwickelt sich rund um die Uhr", so Rainer Viertlböck im Interview zu seinem neuen Bildband. Die 144 Gastronomiebetriebe und 170 Schausteller tragen ihren Teil dazu bei und machen das Oktoberfest zum größten Volksfest der Welt.
Der Masse enthoben
"Ich wollte versuchen, das Geschehen distanziert zu beobachten, fast analytisch", erklärt der Fotograf. "Dafür war es nötig, einen Kamerastandpunkt einzunehmen, der sich vom Blickfeld der Besucher abhebt." Für seine außergewöhnlichen Aufnahmen macht sich Rainer Viertlböck Hochstative, Kräne und Drohnen zunutze.
Ungewohnte Perspektiven
Für seine bunten Aufnahmen nutzt Viertlböck, der bekannt ist für seine Luftaufnahmen von München, aber nicht nur den Blick aus der Höhe: Hier setzt er ein Kettenkarussell wie durch den Blick eines Kaleidoskops in Szene.
Die Wiesn bei Wind und Wetter
Unwirklich hebt sich die Geisterbahn vor dem bedrohlich wirkenden Himmel ab. Hier zeichnet sich nicht nur ein Besucheransturm am Horizont ab. Die Wiesn bei Wind und Wetter - Mit seinem Bildband ist Viertlböck ein vielsagendes Porträt des berühmten Volksfest gelungen.
Die Tradition lebt weiter
1810 wurde das erste Oktoberfest zur Hochzeit von Prinz Ludwig mit Prinzessin Therese gefeiert. Seit den Jubiläumswiesn 2010 findet ergänzend auf dem Südteil der Theresienwiese die "Oide Wiesn" mit historischem Festzelt und Museumszelt statt. Für seine Aufnahmen suchte Viertlböck auch die "Mischung von tatsächlich noch vorhandener Tradition und deren Pflege".
Bierseeligkeit, Rausch und Absturz
Auch diese Seiten gehören zum Oktoberfest, tauchen aber selten in Fotobänden auf: Verlorenheit, Kontrollverlust, Müllberge und Einsätze von Rettungskräften. Viertlböck scheut sich nicht davor, auch die Schattenseiten zu zeigen - die Schäden, die nimmersatte, feierwütige Wiesn-Gäste hinterlassen können.
Nach dem Fest ist vor dem Fest
"Soziale Ungleichheiten, die ich in meinen Arbeiten häufig durch drastische Gegenüberstellungen zeige, sind hier viel subtiler", so der Fotograf über seinen Blick hinter die Kulissen der Wiesn. "So ändert sich der Charakter der Wiesn in den nächtlichen Bildern doch dramatisch und von Tradition und Romantik ist dann nicht mehr viel zu spüren."