Billie Eilish räumt bei Grammys ab
27. Januar 2020Bei den 62. Grammy Awards geht Billie Eilish als die große Siegerin vom Platz: Die 18-Jährige ist nach Ansicht der Jury in Los Angeles nicht nur "Bester neuer Künstler". Ihre Single "Bad Guy" wurde als "Aufnahme des Jahres" und "Song des Jahres" geehrt - letztere Kategorie würdigt das Songwriting, an dem auch ihr Bruder Finneas O'Connell beteiligt war. Für "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?", wurde sie in den Kategorien "Pop-Vocal-Album" und "Album des Jahres" ausgezeichnet. In dieser Kategorie ist Billie Eilish die jüngste Preisträgerin in der Geschichte der Auszeichnung.
Die O'Connell-Festspiele
Die Sängerin, die mit vollem Namen Billie Eilish Pirate Baird O'Connell heißt, hatte mit 14 ihren ersten Hit "Ocean Eyes" auf dem Kreativportal Soundcloud, über den auch die Musikbranche auf sie aufmerksam wurde. Ihren Fans gilt sie als "Anti-Superstar" abseits vom Hochglanz-Image vieler etablierter Popgrößen. Den großen Durchbruch brachte ihr nun ausgezeichnetes Debüt-Studioalbum "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?".
Ihr Bruder Finneas zeichnet für die Produktion des Albums verantwortlich - und räumte damit noch zwei weitere Grammys ab: Die Preise in den Kategorien "Beste technische Ausführung (nicht-klassisch)" und "Produzent des Jahres (nicht-klassisch)" gehen an den 22-Jährigen. Die beiden sind in einem kreativen irischstämmigen Elternhaus in Los Angeles aufgewachsen - die Eltern Maggie Baird und Patrick O'Connell sind selbst Schauspieler und Musiker. Vor einer Woche wurde bekannt, dass Eilish den Titelsong zum nächsten James-Bond-Film beisteuern wird.
Auch außerhalb der Familie O'Connell gab es Gewinner: Lil Nas X und Billy Ray Cyrus erhielten mit "Old Town Road" Grammys für das beste Pop-Duo und das beste Musikvideo. Die Sängerin Lizzo, die mit acht Nominierungen besonders häufig im Rennen war, nimmt drei Trophäen mit nach Hause. Der Gitarrist Gary Clark Jr. räumte mit seinem Song "This Land" Grammys in drei Rock- und Blues-Kategorien ab. Zwei posthume Grammys gab es für den Rapper Nipsey Hussle, der im vergangenen März am hellichten Tag in Los Angeles erschossen wurde.
Ein Grammy für Michelle Obama
Unter den Film-Soundtracks setzte sich die Musik zum Film "A Star Is Born" durch, in dem Lady Gaga und Bradley Cooper zu sehen beziehungsweise zu hören sind. Die frühere First Lady Michelle Obama erhielt den Grammy in der weniger musikalischen Kategorie "Best Spoken Word Album" für das Hörbuch ihrer Autobiografie "Becoming".
ehl/djo (dpa, afp, Grammy.com)