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Bin Laden-Vertrauter verurteilt

27. Februar 2015

Neben dem Terror des "Islamischen Staates" lösen Anschläge des Terrornetzwerks Al-Kaida weltweit Entsetzen aus. Für zwei besonders entsetzliche Taten wurde jetzt ein Mann in den USA zur Verantwortung gezogen.

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Gerichtszeichnung / Chalid al-Fauwas (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Fast 17 Jahre nach den verheerenden Bombenanschlägen auf zwei US-Botschaften in Ostafrika ist einer der Hintermänner in New York verurteilt worden. Chalid al-Fauwas wurde von den Geschworenen nach fünfwöchigem Prozess in allen 29 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Sie sahen es unter anderem als erwiesen an, dass der Angeklagte Teil einer Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern war. Das Strafmaß für den 52-jährigen Saudi soll am 21. Mai festgelegt werden. Beobachter gehen von einer lebenslangen Haftstrafe aus.

Bei den Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania waren am 7. August 1998 mehr als 220 Menschen getötet und über 4000 Menschen verletzt worden. Unter den Opfern waren zwölf Amerikaner.

Mit anderen vor Gericht

Mehr als 20 Männer wurden wegen der Anschläge gesucht, darunter der 2011 getötete Chef des Terrornetzwerks, Osama bin Laden. Die meisten wurden in Pakistan oder Afghanistan getötet oder in den USA vor Gericht gestellt, einige wenige sind noch auf der Flucht.

Anfangs standen mit Al-Fauwas noch der Libyer Abu Anas al-Libi und der Ägypter Adel Abdel Bari vor Gericht. Al-Libi war jedoch im Januar an Leberkrebs gestorben. Bari hatte sich bereits im September schuldig bekannt und war am 6. Februar zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.

Anschlag auf US-Botschaft in Nairobi 1998 (Foto: picture alliance)
Bei dem Anschlag auf die US-Botschaft in Nairobi, Kenia, wurden 213 Menschen getötet.Bild: picture-alliance/dpa

Staatsanwalt lobt Justizsystem

Al-Fauwas gehörte zu den führenden Köpfen von Al-Kaida und war lange Sektionschef des Terrornetzwerkes in London. Dort war er ein Sprachrohr Bin Ladens. Er soll die Terrororganisation auch mit Ausrüstung versorgt haben, etwa mit einem Satellitentelefon für den damaligen Al-Kaida-Chef persönlich. Al-Fauwas, der 2012 von Großbritannien an die USA ausgeliefert worden war, hatte in dem Prozess seine Unschuld beteuert.

Staatsanwalt Preet Bharara begrüßte den Schuldspruch. Der Angeklagte habe eine "entscheidende Rolle in der mörderischen Verschwörung Al-Kaidas gegen Amerika" gespielt, erklärte er. Zugleich lobte es das US-Justizsystem, das dem Angeklagten einen fairen Prozess garantiert habe.

gmf/chr (afp, dpa)