Bitcoin erneut im Fokus
27. Juli 2017Möglich soll das Ganze gewesen sein, weil der Festgenommene seit 2011 bei der Krypto-Währungstauschbörse BTC-exchange gearbeitet hat. Dort hatte er scheinbar eine führende Position inne. Die Tauschbörse, die in Russland ansässig ist, wird von den meisten deutschen und auch internationalen Online-Tradingseiten und Apps als Kursreferenz genutzt. Sie ist notwendig, um den Handel zum aktuellen Preis, der sich ausschließlich aus Angebot und Nachfrage ergibt, zu ermöglichen.
Als die Polizei am Mittwoch die Festnahme öffentlich gemacht hatte, war die offizielle Firmenseite von BTC-exchange schon über 24 Stunden nicht zu erreichen. In Banking- und Tradingkreisen führte dies zu massiver Unruhe, da über den kompletten Zeitraum der Preis fiel und weder Gewinne durch Verkauf "mitgenommen" werden konnten noch eventuelle Verluste durch automatischen Verkauf ab einem vorher festgelegten Preis - eine gängige Methode zur Risikominimierung - möglich gewesen sind.
Heiße Ware
Allerdings ging man in Händlerkreisen bis zur Mitteilung der Polizei davon aus, dass die Plattform durch eine sogenannte DDOS-Hacker-Attacke ausgelöst wurde. Im Handel sind weltweit derzeit über 16 Millionen Bitcoins, mit einem Wert von aktuell über 36 Milliarden Euro, umgerechnet 2194 Euro pro Bitcoin. Zum Zeitpunkt, als die Hintergründe über die eingefrorene Cyber-Währung bekannt wurde, hatten viele Trading-Services schon auf andere Kursreferenz-Seiten umgestellt. Ob es Schadensersatzzahlungen geben wird, ist noch ungeklärt. Die griechische Polizei geht davon aus, dass die USA die Auslieferung des Mannes beantragen werden.
An der Börse sind Bitcoins derzeit heiß gehandeltes Gut, da ihr Wertwachstum innerhalb des letzten Jahres mit 265 Prozent wohl zu den attraktivsten Gewinnspannen gehört. Allerdings ist die Krypto-Währung stark schwankungsanfällig. Bitcoins gibt es seit 2009. Damit können schnell und anonym Geschäfte rund um den Globus gemacht werden.
sd/hb (rtr)