Bittere Wahrheiten: Syrische Rettungskräfte drehen Video für die Ukraine
In einem Video für ukrainische Rettungskräfte dokumentieren die syrischen Weißhelme, wie Menschenleben im Krieg gerettet werden können. Auch Syrien hat bittere Erfahrungen mit russischen Angriffen gemacht.
Tipps aus erster Hand
In einem zerbombten Gebäude im Nordwesten Syriens drehen Rettungskräfte ein Lehrvideo für ukrainische Freiwillige. Sie geben darin Tipps aus erster Hand zur Behandlung von Verletzten. An einem Dummy wird unter anderem demonstriert, wie man Verbände und Aderpressen anlegt.
Schnelle Rettung
Die Männer gehören dem syrischen Zivilschutz der Weißhelme an, eine private Organisation, die in nicht von der Regierung kontrollierten Teilen des Landes aktiv ist. Die Teilnehmenden hoffen, dass ihre Ratschläge den Menschen in der Ukraine helfen werden, "mit Verletzungen umzugehen, die sie jeden Moment sehen könnten", und schnell zu handeln, sagte einer von ihnen der Nachrichtenagentur AFP.
Kriegsschauplatz als Drehort
Die Helfenden wissen, wovon sie sprechen: In der syrischen Region Idlib kommen russische Luftangriffe häufig vor. Viele Ortschaften, wie das auf dem Bild zu sehende Ariha, wo das Video gedreht wurde, sind vom Krieg stark zerstört. Offiziell bekämpfen die russischen Truppen islamistische Terroristen - tatsächlich treffen sie vor allem die Bevölkerung.
Geteiltes Leid ist halbes Leid
"Wir glauben, dass wir unsere Erfahrungen mit Rettungskräften in der Ukraine teilen können", erklärt Ismail al-Abdullah, einer der syrischen Helfer. Die Inhalte des Videos sollen den Rettern und der Zivilbevölkerung in der Ukraine helfen, mit der russischen Bombardierungsstrategie umzugehen, die Russland während des Syrienkriegs entwickelt hat.
Rettung von Menschenleben unter Extrembedingungen
Seit 2015 sind russische Truppen in Syrien im Einsatz. Wladimir Putin wollte so die Niederlage seines Verbündeten Bashar al-Assad abwenden: Syriens Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die Gewalt über weite Teile des Landes verloren. Russische Kampfjets bombardierten Städte unter Kontrolle der syrischen Aufständischen und brachten so die Wende im Syrienkrieg.
Erfahrungswerte aus Putins Versuchslabor
Das Archivbild von 2016 zeigt Männer, die Babys nach einem russischen Luftangriff auf Aleppo in Sicherheit bringen. Syrien gilt als Putins Versuchslabor: In nur zwei Jahren testete er dort mehr als 200 Waffensysteme. Mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung: Die zivile Infrastruktur wurde schwer getroffen, Städte wie Aleppo von der Außenwelt abgeschnitten und die Bevölkerung ausgehungert.
Wenn die Statuen Trauer tragen
Eine beschädigte Statue des ukrainischen Volkshelden und Poeten Taras Shevchenko in Borodianka scheint traurig auf einen zerstörten Wohnblock zu schauen. In Syrien griffen russische Truppen mit international geächteter Streumunition zivile Ziele wie Kliniken, Schulen, Bäckereien und Märkte an. Die gleichen Kriegsverbrechen werden nun auch in der Ukraine dokumentiert.
Beweise gegen Putins Propaganda
Die syrischen Weißhelme raten den ukrainischen Rettungskräften im Video, ihre Arbeit mit Kameras zu dokumentieren, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren: So sollen sie sich vor Verleumdungskampagnen schützen, denen die syrischen Weißhelme durch das Assad-Regime ausgesetzt waren.