Blauhelmsoldat in Mali getötet
15. April 2018Der Stützpunkt der Blauhelme wurde mit Granatwerfern und einem von einem Selbstmordattentäter gefahrenen Fahrzeug attackiert. Soldaten und Angreifer lieferten sich Schusswechsel. Das gaben die Vereinten Nationen auf dem Twitter-Profil der MINUSMA-Mission bekannt. Die Situation sei aber wieder "unter Kontrolle".
Ein Sicherheitsvertreter sagte, einen Angriff dieses Ausmaßes habe es auf die Blauhelme in Timbuktu noch nicht gegeben. Über die Identität des getöteten Soldaten und die der mindestens zwölf Verletzten wurden keine Angaben gemacht. In einer Mitteilung der malischen Regierung hieß es, die Angreifer hätten sich als Blauhelme verkleidet und seien mit zwei Fahrzeugen auf den Stützpunkt zugefahren. Eines hätte wie ein malisches Militärfahrzeug ausgesehen, das andere habe einen UN-Schriftzug getragen.
Gefährliche Mission
Die Vereinten Nationen haben rund 15.000 Soldaten und Polizisten in Mali stationiert, viele von ihnen im unruhigen Norden des afrikanischen Krisenstaates. Mehrere überwiegend islamistische Gruppierungen hatten 2012 die Kontrolle über die Region übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten und Tuareg-Rebellen zurück.
2013 starteten die Vereinten Nationen die MINUSMA-Mission ("Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali"). Auch die Bundeswehr beteiligt sich mit mehr als 500 Soldaten daran.
Der Einsatz in dem westafrikanischen Land ist sehr gefährlich. Allein in diesem Jahr sind bereits sieben Blauhelmsoldaten getötet worden. Insgesamt starben seit 2013 nach UN-Angaben 162 Mitglieder der MINUSMA-Mission.
mak/ie (afp, UN)