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Bekannte Namen in Cannes

24. April 2009

Das wichtigste Filmfestival der Welt prunkt in diesem Jahr wieder mit großen Namen. Ob Almodóvar, von Trier oder Tarantino - die meisten Regisseure kommen nicht zum ersten Mal an die Croisette.

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zerbeultes Alt-Auto, Szenenfoto aus Tarantino-Film (dpa)
Mit "Inglorious Basterds" fuhr Quentin Tarantino direkt in den WettbewerbBild: picture-alliance /dpa
der Regisseur Michael Haneke bei einer Preisverleihung
Vielfach ausgezeichnet: Michael HanekeBild: AP

Und die Deutschen? Sie sind ja in den vergangenen Jahren oft verschmäht worden. Und streng genommen sind sie auch in diesem Jahr wieder nicht mit dabei. Michael Haneke, der mit seinem Film "Das weiße Band" für den Wettbewerb eingeladen wurde, ist zwar in München geboren, besitzt aber die Staatsbürgerschaft Österreichs. Der Film läuft als deutsch-österreichische Co-Produktion im Wettbewerb. Trösten kann sich Deutschland auch mit seinen Drehorten. Außer Haneke haben die diesjährigen Wettbewerbsteilnehmer Quentin Tarantino und Lars von Trier hierzulande gedreht.

Starke europäische Präsenz

Dagegen ist das Gastgeberland Frankreich wieder sehr stark vertreten. Altmeister Alain Resnais ist dabei, auch die Regisseure Jacques Audiard, Xavier Giannoli und Gaspar Noé. Spanien ist mit Pedro Almodóvar und Isabel Coixet dabei, Großbritannien mit Ken Loach und Andrea Arnold, Italien mit Marco Bellocchio. Viel Europäisches beherrscht also in diesem Jahr das Festival von Cannes. Die USA und Hollywood werden außer von Tarantino noch von dem in den Staaten arbeitenden Chinesen Ang Lee vertreten.

Vom Rest der Welt fast nur Asien

Da bleibt für den Rest der Welt nur wenig Platz. Aus Ozeanien kommt Jane Campion mit ihrem neuen Film, China und Hongkong werden von Lou Ye und Johnnie To vertreten, Taiwan ist mit Tsai Ming-liang dabei. Filme von den Philippinen und aus Südkorea vervollständigen das asiatische Angebot. Elia Suleiman komplettiert mit einer bemerkenswerten israelisch-palästinensischen Co-Produktion den Wettbewerb. Lateinamerika fehlt komplett, auch Osteuropa ist nicht dabei, eine Entwicklung, die in den letzten Jahren auch schon bei den Festivals in Berlin und Venedig zu beobachten war.

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Darum geht´s: Die goldene Palme von Cannes

Viel prominente Namen also im wichtigsten Filmwettbewerb, viele Stammgäste, kaum Newcomer. Programmchef Thierry Frémaux verweist schon darauf, dass das nicht das Ende des jungen Kinos bedeute. Dies könne man in den zahlreichen Nebenreihen beobachten. Doch eines läßt sich zumindest mit Sicherheit sagen: Cannes setzt auf Altbewährtes, zeigt sich wenig aufgeschlossen für Neues. Da ist der außer Konkurrenz laufende Eröffnungsbeitrag schon als Sensation zu bewerten. Am 13. Mai startet das Festival erstmals mit einem animierten 3-D-Film: "Up" aus den USA.

Deutsches Kino in anderen Sektionen

In den Nebenreihen von Cannes sind deutsche Filme übrigens gleich mehrfach vertreten, zumindest mit internationalen Co-Produktionen. Keren Yedaya, Raya Martin, Ciro Guerra, Peter Brosens und Jessica Woodworth heißen hier die Regisseure und Regisseurinnen - fast alles unbekannte Namen. Daraus kann man zwei Schlüsse ziehen: Das internationale Filmgeschehen läßt sich schon lange nicht mehr an Nationen und Nationalitäten festmachen. Und außerhalb des Wettbewerbs von Cannes dürfte es einiges zu entdecken geben.

Autor: Jochen Kürten

Redaktion: Cornelia Rabitz