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Blutbad unter schiitischen Pilgern

13. Juni 2012

Der Irak ist bei der Planung religiöser Feiern von einer Welle von Anschlägen erschüttert worden. Unter den mehr als 70 Toten sind vor allem Schiiten. Es ist eine der blutigsten irakischen Terrorserien sein langem.

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Menschen vor zerstörtem Haus und ausgebrannten Autos (Foto: AP)
Irak AnschlägeBild: AP

Die Attentäter legten ihre Sprengsätze inmitten der Vorbereitungen zu einem wichtigen religiösen Fest der Schiiten. Die Attacken waren nach Polizeiangaben koordiniert: Insgesamt detonierten mehr als 21 Sprengsätze. Da in dieser Woche Zehntausende Pilger in Bagdad ankommen, um sich an einem Schrein im nördlichen Stadtteil Kadhimiya zu versammeln, waren die Sicherheitsvorkehrungen schon verschärft worden.

Trotzdem zählten die Behörden mehr als 70 Todesopfer und über 200 Verletzte. Bei den Opfern handelt es sich um Pilger sowie Polizisten und Soldaten in Bagdad und mehreren anderen irakischen Städten.

Bluttaten überall im Land

Allein in Bagdad wurden bei vier Bombenanschlägen auf angereiste Gläubige mindestens 30 Menschen getötet. Sie hatten sich zum Todestag des Imam Moussa Al-Kadhim - eines Urenkels des Propheten Mohammed - versammelt. Ein Polizist sagte, eine der Bomben sei in einem Auto nahe einem Zelt explodiert, in dem einer Gruppe von Pilgern Essen und Getränke angeboten wurden. In der im Süden des Irak gelegenen Stadt Hilla seien zwei Autobomben vor Restaurants explodiert, die üblicherweise von Polizisten besucht würden. Dabei seien 22 Menschen getötet und 38 verletzt worden.

Bei einem Kontrollpunkt der Armee im Süden der Hauptstadt kamen bei einem Angriff fünf Soldaten ums Leben. In der schiitischen Stadt Balad wurden bei zwei Anschlägen mit Autobomben drei Menschen getötet und 17 verletzt. Bei einem Kontrollpunkt der Armee im Süden der Hauptstadt kamen bei einem Angriff fünf Soldaten ums Leben, teilte die Polizei zudem mit. Auch in Haswa südlich von Bagdad wurde ein Mensch bei einem Bombenanschlag getötet.

Mehr als 50 Tote bei Anschlagserie im Irak

Die Attacken ereigneten sich inmitten der Vorbereitungen schiitischer Feierlichkeiten in Bagdad zu Ehren des Imams Mussa al-Kasem, der in einem Mausoleum im Norden der Hauptstadt begraben liegt. Seines Todestags wird am 18. Juni gedacht.

Zuletzt hatte es am 4. Juni einen großen Anschlag in Bagdad gegeben, als ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe am Sitz einer religiösen schiitischen Stiftung 25 Menschen tötete. Zu dem Anschlag hatte sich die zum Terrornetzwerk Al Kaida gehörende Gruppe Islamischer Staat Irak bekannt.

hp/SC (rtr, afp, dapd, dpa)