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Blutiger Bombenanschlag in Diyarbakir

31. März 2016

Einen Tag vor dem schon länger geplanten Besuch von Ministerpräsident Davutoglu kam es in der Kurdenmetropole im Südosten der Türkei zu dem Angriff auf einen Polizeibus. Dabei wurden sieben Polizisten getötet.

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Anschlag auf einen Polizeibus in Diyarbakir (Foto: Reuters)
Bild: Getty Images/AFP/I. Akengin

Eine ferngezündete Bombe explodierte, als ein Polizeibus am Busbahnhof von Diyarbakir vorüberfuhr, erklärte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. Dabei seien zudem 14 Polizisten und neun Zivilisten verletzt worden.

Der Terrorismus habe wieder sein "hässliches Gesicht" gezeigt, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in den USA, wo er an dem Nuklear-Gipfel teilnimmt. Doch die türkischen Sicherheitskräfte würden dem Terror bald ein Ende setzen, so Erdogan.

Der Bombenanschlag erfolgte einen Tag, bevor Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zu einem seltenen Besuch nach Diyarbakir kommt. Diyarbakir ist die größte Stadt in den kurdischen Gebieten und seit langem ein Unruheherd.

Tausende Tote seit Wiederaufflammen des Konflikts

Polizei und Armee gehen seit Monaten in den kurdischen Städten im Südosten Anatoliens mit großer Härte gegen Guerillakämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor. Der Kurdenkonflikt in der Türkei war im Juli nach zwei Jahren relativer Ruhe wieder eskaliert. In Diyarbakir und anderen kurdischen Städten gibt es seitdem heftige Straßenkämpfe mit zahlreichen Opfern auf beiden Seiten. Die türkische Luftwaffe fliegt regelmäßig Angriffe auf die Lager der PKK in den Bergen im Nordirak.

Explosionen in Diyarbakir (Foto: Reuters)
In Diyarbakir gibt es immer wieder Straßenkämpfe mit zahlreichen Opfern auf beiden SeitenBild: Reuters/S. Kayar

Die Regierung erklärte diese Woche, seit der Eskalation des Konflikts im Juli seien 355 Mitglieder der Sicherheitskräfte und 5359 PKK-Anhänger getötet worden. Eine Bestätigung der Opferzahl bei den Rebellen von unabhängiger Seite gab es nicht. Insgesamt wurden mehr als 40.000 Menschen getötet, seitdem die PKK 1984 im Kampf für die Unabhängigkeit der Kurdengebiete zu den Waffen griff.

bor/wl (afp, reuters, dpa)