Boko Haram lässt Schüler frei
18. Dezember 2020Die Freilassung der Jungen sei eine "enorme Erleichterung für das ganze Land und die Weltgemeinschaft", twitterte Nigerias Staatschef Muhammadu Buhari. 344 Schüler befänden sich in der Obhut der Sicherheitsbehörden, teilte der Gouverneur des Bundesstaates Katsina, Aminu Bello Masari, mit.
Unklar ist, ob alle der am vergangenen Freitag verschleppten Kinder freikamen. Ein Teil sei noch in den Händen der Kidnapper, hieß es aus Sicherheitskreisen. Während die Regierung zunächst von 333 entführten Schülern sprach, gehen Medienberichte von knapp der doppelten Zahl aus.
Boko Haram erweitert Aktionsradius
Die Entführung aus einer weiterführenden Jungen-Schule der Stadt Kankara hatte die Islamistengruppe Boko Haram für sich reklamiert. Damit hätte sie hunderte Kilometer von ihrem eigentlichen Aktionsgebiet entfernt agiert, das im Nordosten Nigerias liegt.
In einer Audio-Botschaft hatten die Dschihadisten die Tat mit einer islamfeindlichen westlichen Erziehung der Kinder begründet. Boko Haram kämpft seit etlichen Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias.
Die Tat erinnert an die Entführung hunderter Schülerinnen in Chibok. 2014 hatte Boko Haram aus einer Schule im Bundesstaat Borno 276 Mädchen verschleppt. Viele gelten bis heute als vermisst.
wa/fw (afp, dpa)