Anschlag auf Polizisten in Diyarbakir
10. Mai 2016Bei einem neuen Anschlag im Südosten der Türkei sind mindestens 40 Menschen verletzt worden, darunter viele Polizisten. Eine Autobombe sei im Zentrum der überwiegend kurdischen Stadt Diyarbakir explodiert, als ein Polizeiwagen vorbeigefahren sei, teilten die örtlichen Behörden mit. Zahlreiche Rettungswagen rasten zum Ort des Anschlags, die Detonation war kilometerweit zu hören, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
Angriff auf Polizisten und Zivilisten
Der mit Sprengsätzen gefüllte Minibus sei für diesen "Terroranschlag" präpariert gewesen, meinte ein Vertreter der örtlichen Regierung in einem Statement. Weiter heißt es in dem Schreiben, dass 45 Menschen durch die Explosion verletzt wurden, 12 Polizisten und 33 Zivilisten, die in einem nahegelegenen Teehaus am Straßenrand gesessen hätten. Drei von ihnen starben später im Krankenhaus an den Folgen, so das Stement weiter, lässt aber offen, ob es sich um drei Polizisten oder Zivilisten handle.
Die regierungstreue Nachrichtenagentur Anadolu spricht von einer Attacke durch Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK. Im Südosten der Türkei gehen die Sicherheitskräfte mit großer Härte gegen kurdische Rebellen vor, die wiederum regelmäßig Anschläge und Angriffe auf Polizisten und Soldaten verüben. Erst am Dienstag waren zwei Soldaten getötet worden, als in der Provinz Van im Südosten eine Bombe explodierte. Bei der Niederschlagung des Kurdenaufstandes wurden schon dutzende Zivilisten getötet und zehntausende Menschen in die Flucht getrieben.
pab/gri (AFP, dpa, rtr)