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Bombenanschlag nahe ägyptischem Weltwunder

21. Januar 2016

In der Nähe der Pyramiden von Giseh, einem der ältesten und bekanntesten Bauwerke der Welt, sind etliche Menschen einem Attentat zum Opfer gefallen. Die ägyptische Polizei war gerade gegen die Muslimbrüder vorgegangen.

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Nach dem Anschlag in der Provinz Giseh (Foto: dpa)
Verheerende Sprengkraft: Nach dem Anschlag in der Provinz GisehBild: picture-alliance/dpa/A. Sayed

Mindestens sechs Menschen wurden nach Angaben ägyptischer Sicherheitskräfte getötet, darunter mehrere Polizisten. Viele weitere wurden verletzt. Zwei Bomben seien an einer Straße detoniert, die zu den Pyramiden von Giseh führe, dem einzigen erhaltenen Weltwunder der Antike und einer der Hauptsehenswürdigkeiten des Landes.

Die Sprengsätze explodierten demnach, als die Polizisten an einem Gebäude ankamen, in dem sich mutmaßliche Extremisten der Muslimbruderschaft aufgehalten haben sollen. Das Innenministerium teilte mit, der Einsatz habe einem Waffenlager der Muslimbrüder gegolten. Die Bewegung, die den früheren Präsidenten Mohammed Mursi stellte, ist in Ägypten inzwischen als Terrororganisation verboten. Viele ihrer Mitglieder wurden in Massenprozessen zum Tode verurteilt.

Beschuss auf dem Sinai

Vor dem Anschlag in der Provinz Giseh hätten Extremisten sieben Polizisten auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel getötet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Die Täter hätten die Beamten am späten Mittwochabend in der Provinzhauptstadt Al-Arisch beschossen und dabei weitere Polizisten verletzt.

Ein Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich in einer bisher nicht verifizierbaren Internetbotschaft zu der Tat im Sinai. Demnach sollen drei Dschihadisten den Anschlag ausgeführt und anschließend Waffen und gepanzerte Fahrzeuge erbeutet haben. Weite Teile im Norden der Halbinsel sind militärisches Sperrgebiet. Dort herrschen kriegsähnliche Zustände.

Der Tatort in der Provinz Giseh (Foto: dpa)
Die Wucht der Detonation in Giseh zerstörte mehere FahrzeugeBild: picture-alliance/dpa/A. Sayed

Touristen im Fadenkreuz

Seit Mursis Sturz durch die Armee im Jahr 2013 haben Extremisten ihre Angriffe verstärkt. Die Attentate richten sich oft gegen Soldaten und Polizisten, mehrfach wurden aber auch Zivilisten, vor allem Urlauber, getötet.

Im Oktober kamen alle 224 Insassen eines russischen Ferienfliegers ums Leben, als die Maschine über der Sinai-Halbinsel abstürzte. Der IS will einen Bombenanschlag auf den Airbus verübt haben, was Russland, die USA und Großbritannien als glaubwürdig einstuften. Eine ägyptische Untersuchungskommission sah nach offiziellen Angaben dagegen keine Anhaltspunkte für einen Terroranschlag.

jj/wa (dpa, rtr)