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Borussia Dortmund besiegt Galatasaray

Andreas Sten-Ziemons4. November 2014

Dortmund setzt sich auch gegen Galatasaray Istanbul durch und bleibt in der Champions League ohne Punktverlust. Bayer Leverkusen steht nach einem Erfolg bei Zenit St. Petersburg ebenfalls fast in der K.o.-Runde.

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Dortmunder Spieler (Foto: Reuters)
Bild: Reuters//Wolfgang Rattay

Borussia Dortmund steht vorzeitig im Achtelfinale der Champions League. Der deutsche Vizemeister besiegte in Gruppe D den türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul mit 4:1 (1:0) und ist damit in den verbleibenden beiden Gruppenspielen nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze zu verdrängen. Die Treffer für den BVB erzielten Marco Reus (39. Minute), Sokratis (56.) und Ciro Immobile (74.). Außerdem unterlief Semih Kaya ein Eigentor (86.). Für die Türken erzielte Hakan Balta den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (70.).

Noch nicht ganz in der K.o.-Runde steht Bayer 04 Leverkusen, das allerdings einen großen Schritt in Richtung Achtelfinaleinzug machte. Die Werkself gewann ihr viertes Vorrundenspiel beim russischen Vizemeister Zenit St. Petersburg mit 2:1 (0:0) und festigte damit die Tabellenführung in Gruppe C. Flügelspieler Heung-Min Son sorgte mit seinen beiden Toren in der 2. Halbzeit für die Entscheidung. Zunächst traf er nach einem Freistoß per Weitschuss (68. Minute), kurze Zeit später schloss er einen Konter erfolgreich ab (73.). Jose Salomon Rondon gelang kurz vor Ende der Partie nur noch der Anschlusstreffer (89.).

Starke Dortmunder mit voller Kontrolle

Beim Spiel der Dortmunder vor knapp 66.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion setzte Trainer Jürgen Klopp gegen den türkischen Vizemeister bis auf den verletzten Nationalspieler Mats Hummels auf die Startformation des Gastspiels am vergangenen Samstag beim Rekordmeister Bayern München (1:2). Für Hummels rückte erneut Neven Subotic in die Vierer-Abwehrkette. Der BVB baute von Anfang an Druck auf und verlagerte das Spiel weitgehend in der Hälfte der Gäste. Für einen Aufreger sorgte ein Fallrückzieher des Niederländers Wesley Sneijder nach einer Viertelstunde, der jedoch Torhüter Roman Weidenfeller vor keine größeren Probleme stellte. Die Borussen suchten derweil nach der Lücke im türkischen Abwehrbollwerk, leisteten sich dabei jedoch zu viele Abspielfehler. Bezeichnenderweise resultierte ein Kopfball von Sokratis an die Latte als erste große Dortmunder Chance aus einem Eckball. Besser als der griechische Innenverteidiger machte es schließlich Reus, der einen präzisen Steilpass von Lukasz Piszczek sicher durch die Beine von Galatasaray-Keeper Fernando Muslera zum 1:0 verwandelte.

Spielszene mit Marco Reus (Foto: Getty Images)
Der Treffer von Reus am Ende der 1. Halbzeit löste den Knoten bei der BorussiaBild: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Nach der Halbzeitpause sorgten die türkischen Fans für eine kurze Spielunterbrechung, weil sie Feuerwerkskörper auf den Rasen warfen. Wenig später spitzelte Sokratis den Ball nach einem Eckstoß halb im Fallen an Muslera vorbei zum 2:0 ins Tor und sorgte so für etwas mehr Ruhe im Gästeblock. Doch die Türken kamen noch einmal zurück ins Spiel. Nach einem Eckstoß verteidigte Lukasz Piszczek zu schlecht gegen Balta, der keine Mühe hatte, zum 1:2-Anschlusstreffer zu vollenden. Fast im direkten Gegenzug sorgte der eingewechselte Immobile mit einem Kontertor für das 3:1 und die Entscheidung. Kayas Eigentor, der Innenverteidiger fälschte den Ball nach scharfer Hereingabe von Immobile entscheidend mit der Hacke ab, war der Schlusspunkt.

Ständige Provokationen der türkischen Fans

Kurz nach dem vierten Dortmunder Treffer sorgten die türkischen Anhänger erneut für Unruhe: Sie schossen eine Leuchtrakete in einen vollbesetzten Block mit BVB-Fans. Verletzt wurde zum Glück niemand. Statt das Spiel pünktlich zu beenden gab der Schiedsrichter unnötigerweise vier Minuten Nachspielzeit und gab den Istanbuler Chaoten auf der Tribüne weitere Gelegenheit, Knallkörper abzufeuern. Die Spieler reagierten darauf, indem sie in den Extraminuten den Ball nur noch hin und her schoben.

Istanbuler Fans fackeln Feuerwerk ab (Foto: dpa)
Einige Galatasaray-Fans fielen völlig aus der RolleBild: picture-alliance/dpa/Roland Weihrauch

Die Dortmunder haben alle vier bisherigen Vorrundenspiele gewonnen und liegen mit zwölf Punkten auf Rang eins der Gruppe D. Zweiter ist der FC Arsenal (7 Punkte), der sich im Parallelspiel mit 3:3 (2:0) vom RSC Anderlecht trennte. Anderlecht (2) und Galatasaray (1) belegen die Ränge drei und vier.

Bayer mit schwacher erster Hälfte

Beim Spiel von Bayer Leverkusen bei Zenit St. Petersburg brachte Bayer-Trainer Roger Schmidt als Ersatz für den gesperrten Außenverteidiger Wendell den 18-jährigen Tin Jedvaj, den verletzten Defensivspieler Kyrgiakos Papadopoulos ersetzte der offensive Julian Brandt. Spielmacher Hakan Calhanoglu rückte zurück auf die Sechserposition neben Nationalspieler Lars Bender. Vor rund 20.000 Zuschauern im Petrovski-Stadion von St. Petersburg hatten die Gäste aus Leverkusen zunächst mehr vom Spiel, die größeren Chancen hatten in der 1. Halbzeit aber die Hausherren. Nach einer knappen Viertelstunde zirkelte zunächst Hulk eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld in den Strafraum, die unberührt von Freund und Feind an den linken Pfosten klatschte. Einige Minuten später tauchte Alexander Kerschakow nach einem schönen Pass in die Tiefe alleine vor Bayer-Keeper Bernd Leno auf, der den Schuss des russichen Angreifers abblocken konnte. Direkt danach kam Kerschakow zu zwei weiteren guten Möglichkeiten, konnte sich aber zunächst gegen Leno und anschließend gegen Leverkusens Außenverteidiger Giulio Donati im Eins-gegen-eins nicht durchsetzen.

Bayer-Schlussmann Leno kommt gegen Kerschakow gerade noch mit den Fingerspitzen dran (Foto: AP)
Bayer-Schlussmann Leno kommt gegen Kerschakow gerade noch mit den Fingerspitzen dranBild: picture-alliance/AP/Dmitry Lovetsky

Leverkusen sah gegen forsch nach vorne spielende St. Petersburger oft nicht gut aus und musste zudem sechs Minuten lang in Unterzahl spielen, weil Innenverteidiger Emir Spahic einen Ellenbogen abbekommen hatte und an einer blutenden Wunde an der Oberlippe behandelt werden musste. Bayer überstand diese Phase unbeschadet und ging mit einem glücklichen 0:0 in die Halbzeitpause.

Doppelschlag durch Son

Kurz nach dem Wiederanpfiff reagierte Schmidt auf die Ideenlosigkeit seiner Mannschaft und brachte Josip Drmic für Brandt. Positive Auswirkungen auf das Spiel der Werkself hatte dieser Wechsel aber zunächst nicht. Die Partie war zerfahren, es gab kaum noch Torchancen und Bayer leistete sich viel zu viele Abspielfehler im Mittelfeld.

Da aus dem Spiel heraus nichts lief, musste schließlich eine Standardsituation den Erfolg bringen. Calhanoglu und Karim Bellarabi legten Son auf, der mit einem schönen Direktschuss aus etwa 20 Metern ins rechte obere Toreck traf. Kurze Zeit später schlug der Südkoreaner erneut zu: Stefan Kießling bediente Son mit einem Pass in die Tiefe und der hatte keine Mühe, den Ball an Zenit-Torhüter Juri Lodygin vorbei zum 2:0 ins Tor zu schieben. Bayer kontrollierte die Partie nun, musste aber kurz vor dem Ende noch den 1:2-Anschlusstreffer durch Rondon hinnehmen, der nach einem Doppelpass mit Alexander Ryantzantzew frei vor Leno auftauchte und per Volleyschuss abschloss.

Son und Karim Bellarabi (Foto: dpa)
Doppeltorschütze Son (l.) lässt Leverkusen jubelnBild: picture-alliance/AP/Yuri Kochetkov

"Es war wichtig, hier drei Punkte zu holen. In der zweiten Halbzeit sind wir besser ins Spiel gekommen", sagte der zweifache Torschütze anschließend. "In der zweiten Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht und verdient gewonnen", lobte auch Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. "Die, die heute gespielt haben, haben ihre Sache hervorragend gemacht."

In der Tabelle führt Bayer Leverkusen nun mit neun Punkten vor dem AS Monaco (5) sowie Zenit und Benfica Lissabon (jeweils 4). Benfica setzte sich mit 1:0 (0:0) gegen die Monegassen durch.

Hier finden Sie alle Vorrundengruppen der Champions League im Überblick.