Borussia nach famoser Aufholjagd weiter
23. Februar 2017Ein frühes Tor. Das war der Plan von Borussia Mönchengladbach, um die0:1-Niederlage aus dem Hinspiel im Rückspiel schnell vergessen zu machen. Ein frühes Tor gab es auch. Allerdings für den Gegner. Und trotzdem setzte sich das deutsche Team überraschend mit 4:2 (1:2) durch - dank des Hattricks von Lars Stindl.
Den ersten Torschrei hatten die Borussen-Fans schon nach nur acht Minuten auf den Lippen. Nach einem Eckball schoss Oscar Wendt den Ball in den Strafraum. Jannik Vestergaard, 1,99-Meter große Abwehrspieler, kam von hinten angerannt und wuchtete den Ball mit dem Kopf in Richtung Tor - Pfosten (8. Minute).
Mutlos und ohne Selbstvertrauen vor dem Tor
Längst nicht die einzige Torchance von Borussia Mönchengladbach. Doch wie schon im Hinspiel und in vielen Bundesligaspielen zu vor: Mönchengladbach spielt offensiv gut - bis zum Strafraum. Da fehlt den Spielern der Mut, da fehlt ihnen Selbstvertrauen. Das merkten auch die Fiorentiner, die nach einer Viertelstunde einen schnellen Konter effektiv abschlossen.
Federico Bernardeschi, dem in Hinspiel der Sonntagsschuss zum einzigen Tor gelang, machte Tempo und passte auf Nikoa Kalinic, der freistehend vor Torwart Yann Sommer ins rechte Eck einschob (15.).
Dieses Tor änderte an der Konstellation jedoch nichts. Borussia musste weiterhin zwei Tore schießen. Doch auch das nächste machte der Gastgeber. Ermöglicht wurde es durch eine Slapstick-Einlage von Vestergaard. Der Däne wollte an der eigenen Strafraumgrenze den Ball wegschießen, trat jedoch über den Ball und fiel hin. Borja Valero sagte Danke und drückte den Ball an Sommer vorbei in die rechte Ecke (29.)
War für ein bitterer Moment. Damit war die Borussia bereits drei Tore vom Achtelfinale entfernt. "Zum Glück ist es gut gelaufen, jetzt können wir nur drüber lachen. Andersrum wäre es bitter gewesen", so Vestergaard nach dem denkwürdigen Abend. Erste Hoffnung keimte dann durch den etwas überraschenden Anschlusstreffer auf. In der 43. Minute fiel Patrick Herrmann im fiorentinischen Strafraum zu Boden, während Jonas Hofmann noch über links eine Flanke schlagen wollte. Schiedsrichter Artur Soares Dias gab Foulelfmeter.
Alle vier Tore nach Standardsituationen
Nach zuletzt drei verschossenen Strafstößen war das Tor keine Selbstverständlichkeit. Kapitän Lars Stindl zeigte sich jedoch nervenstark und verwandelte (44.). Was in der Pause gesagt, gemacht, getan wurde? Da wird wohl ein neuer Borussen-Mythos entstehen. Denn nach dem Wiederanpfiff gab es dann ein rauschendes VfL-Fest.
Das Tor zum 2:2-Ausgleich fiel nach einer Ecke. Der eingewechselte Josip Drmic scheiterte zunächst an dem Fiorentinischen Torwart Ciprian Tatarusanu. Doch Stindl stand genau richtig für den Abpraller ( 47.) - Doppelpack. Aber damit nicht genug: Einen Freistoß legte Hofmann in lässiger Manier ab. Stindl nahm den Ball volley von der Strafraumgrenze an, der flach in die linke Ecke ging (55.). Das war der Hattrick für den 28-Jährigen.
Auch das vierte und letzte Borussen-Tor gab es nach einer Standardsituation zu bejubeln. Nach einer Ecke sprang Verteidiger Andreas Christensen am höchsten. Sein Kopfball war für Tatarusanu nicht zu halten (60.). "Dass wir wieder einen 0:2-Rückstand aufgeholt haben, das zeigt die Mentalität der Mannschaft und dass wir die Ruhe nicht verloren haben", meinte nicht ganz ohne Stolz Vestergaard.
Immer noch nicht genug vom Spiel? Dann erleben Sie die Partie nochmal in unserenLiveticker.