1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bosnien Armee

4. Dezember 2008

Politische Reformen auf der Ebene des Gesamtstaates Bosnien-Herzegowina kommen oft nur langsam voran. Die Armee des Landes ist ein Beispiel dafür, dass es auch anders geht.

https://p.dw.com/p/G9KK
Minister Selmo Cikotic (2. von re.) zufrieden mit seiner MannschaftBild: Samir Huseinovic

Die Umsetzung der Militärreform auf gesamtstaatlicher Ebene erfolge tadellos, sagte der Abgeordnete Dragan Cavic auf einer Parlamentssitzung der Republika Srpska. Cavic ist ehemaliger Präsident der Republika Srpska. Er stand ursprünglich wie alle Politiker der Republika Srpska für Streitkräfte auf Ebene der Entitäten und nicht auf Ebene des Gesamtstaates. Doch nicht zuletzt mit Blick auf die weitere Annäherung an die NATO waren die Politiker in Bosnien-Herzegowina 2003 dazu bereit, die ethnisch aufgeteilten Streitkräfte der Entitäten abzuschaffen und durch eine gesamtstaatliche Armee zu ersetzen.

Vor zwei Jahren trat Bosnien-Herzegowina der NATO-„Partnerschaft für den Frieden“ bei. Inzwischen sind viele Reformen vorangekommen. Die Streitkräfte stehen nun

unter parlamentarischer Kontrolle. Die Soldaten führen die Befehle eines zivilen Oberbefehlshabers aus. Dieser Oberbefehlshaber ist die Präsidentschaft von Bosnien-Herzegowina.

Hoffen auf NATO-Mitgliedsplan

Die Regierung in Sarajewo hofft nun, dass man sich auf dem NATO-Gipfel im Frühjahr 2009 für die Teilnahme am NATO-Aktionsplan für Mitgliedschaft (MAP) bewerben kann. Verteidigungsminister Selmo Cikotic erklärte optimistisch: „Im Augenblick müssen wir nur noch zwei Punkte lösen. Daher nehmen wir an, dass wir diese Voraussetzungen bis zum NATO-Gipfel in Berlin erfüllen und uns für den MAP bewerben werden.“

Auch Generalstabschef Miladin Milojcic betont: „Die Streitkräfte von Bosnien-Herzegowina haben ihre im Rahmen des Programms Partnerschaft für den Frieden definierten Pflichten zu über 85 Prozent erfüllt“.

Internationale Einsätze

Bosnische Soldaten beteiligen sich inzwischen auch an internationalen Friedensmissionen der UN. Offiziere bereiten sich derzeit auf ihre erste Mission unter dem NATO-Kommando in Afghanistan vor. Im kommenden Jahr sind gemeinsame Militärmanöver mit den Niederlanden und Dänemark geplant.

Ein Problem allerdings bleibt die mangelhafte Ausrüstung der Streitkräfte. Im Etat fehlen Mittel, um die Armee adäquat auf die NATO vorzubereiten. Aus Mangel an Etatmitteln sind die Streitkräfte allerdings nicht adäquat gerüstet. Doch die Einführung moderner Informationstechnologie sowie die Schulungen des Personals nach NATO-Standards laufen auf Hochtouren.

Samir Huseinovic