Brasiliens Sportminister dankt ab
17. Oktober 2013Im DW-Interview im April hatte Aldo Rebelo noch große sportpolitische Ziele für sein Land formuliert. Nun wird er im Dezember zurücktreten, wie er lokalen Medien mitteilte. Auswirkungen auf die Vorbereitungen des Großereignisses in seiner Heimat erwarte er aber nicht. Er wolle sich um den Gouverneursposten in São Paulo bewerben, hieß es aus seiner kommunistischen Partei.
Verzögerungen bei Stadienbau
Rebelos Rückzug fällt in die Bau-Endphase der WM-Stadien. Der Weltverband FIFA hatte angemahnt, dass die Arenen bis Ende des Jahres fertiggestellt sind. Auch Rebelo hatte zuletzt den Druck erhöht und in einer Rede vor dem brasilianischen Senat eindringlich dazu aufgefordert, das Tempo beim Bau der Arenen anzuziehen. Die Stadien in Manaus, Curitiba, Cuiaba, Porto Alegre und Natal würden sonst nicht rechtzeitig fertig.
Terrordrohung gegen WM
In dem Gespräch mit Journalisten in Brasilia wies Rebelo, der seit 2011 im Amt ist, zugleich Sicherheitsbedenken für die WM trotz der jüngsten Terrordrohungen zurück. Er habe volles Vertrauen in die zuständigen Behörden seines Landes und glaube nicht, dass "eine kriminelle Organisation eine Veranstaltung wie die Weltmeisterschaft bedrohen kann", sagte Rebelo. Zuvor hatte die brasilianische Verbrecherorganisation "Primeiro Comando da Capital" (PCC/Erstes Hauptstadt-Kommando) mit Anschlägen während der Weltmeisterschaft 2014 und den anschließenden Präsidentschaftswahlen gedroht, sollten führende Köpfe des PCC in Gefängnisse mit verschärften Haftbedingungen verlegt werden.
jw/ck (sid, dpa)