Britische Künstler singen für Opfer der Brandkatastrophe
21. Juni 2017Die Liste der teilnehmenden Künstler ist lang - und namhaft: Robbie Williams, James Blunt, Emeli Sandé, Craig David, Leona Lewis, Roger Daltrey, Pete Townshend (The Who), Brian May (Queen) und zahlreiche weitere Musiker haben zu der Aufnahme beigetragen. Außerdem sind darauf 300 Anwohner aus North Kensington zu hören, die gemeinsam in einem Chor singen. Auch Überlebende des Hochausbrands sollen darunter sein, berichtet die britische Tageszeitung Daily Mail.
Der Rapper Stormzy, wie viele der Betroffenen ein britischer Staatsbürger mit Migrationshintergrund, eröffnet die Ballade von Simon and Garfunkel mit eigens an die Opfer gerichteten Zeilen: "I refuse to forget you. I refuse to be silenced. This could have been my mum's house. That could have been me up there." ("Ich weigere mich, euch zu vergessen. Ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen. Das hätte das Haus meiner Mutter sein können, das hätte ich sein können da oben.").
Produktion mit Emotionen
Musikproduzent Simon Cowell hatte die Idee für die Aktion. Cowell, einem Großteil des britischen Publikums vor allem bekannt als Juror der Fernsehshow "Britain's Got Talent", erzählte, er sei "in Tränen ausgebrochen", als er den fertigen Song zum ersten Mal gehört habe. "Bridge Over Troubled Water" von "Artists for Grenfell" ist ab sofort als Download verfügbar, sämtliche Einnahmen sollen den Opfern zukommen. Das Video zur Single soll am Mittwoch Abend erstmals im britischen Fernsehen ausgestrahlt werden.
In Großbritannien haben Charity-Songs eine lange - und erfolgreiche - Tradition. Das wohl noch immer bekannteste Beispiel ist die Single "Do They Know It's Christmas?", 1984 initiiert von Bob Geldof. Sie spielte einen Erlös von rund zwölf Millionen Euro ein, der Hunger leidenden Menschen in der Dritten Welt zugute kam.
Am 14. Juni war im Londoner Hochhaus "Grenfell Tower" ein Feuer ausgebrochen, dem mindestens 79 Menschen zum Opfer gefallen sind. Seitdem diskutieren die Menschen in Großbritannien über mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen und die Frage, ob die konservative Tory-Regierung sich genug um die ärmeren Schichten der Bevölkerung kümmert.
ka/nf (Reuters, Daily Mail)